Opernwelt November 2017
Editorial
Im Focus
Himmel und Hölle
Mit Schumann und Goethe kehrte die Berliner Staatsoper in ihr Stammhaus Unter den Linden zurück. Für eine Woche. Richtig los geht’s erst im Dezember
«Das zieh ich durch» free
Am 15. November wird er 75: Daniel Barenboim über die neue alte Lindenoper, das Dirigieren, das Aufhören und einen Traum, den er noch verwirklichen will
Der Tod und die Mädchen
Aniara Amos und Paolo Carignani jagen in Kopenhagen den Titelhelden in Verdis «Rigoletto» durch ein Inferno, Christof Loy und Michele Mariotti lassen in Amsterdams «La forza del destino» Eros und Ares aufeinander los
Hoffnung darf sein
Achim Freyer zaubert für Hamburg einen fantasievoll-intelligenten «Parsifal», Kent Nagano dagegen kann mit der Partitur wenig anfangen
Im Fluss
Aribert Reimanns Maeterlinck-Trilogie «L’Invisible» erlebt an der Deutschen Oper Berlin ihre Uraufführung – dirigiert von Donald Runnicles, inszeniert von Vasily Barkhatov
Alptraumspiel
Aber durchaus erbaulich: Helsinki zeigt Ingmar Bergmans «Höstsonaten» als Oper. Sebastian Fagerlunds Adaption, von John Storgars plastisch dirigiert, hat musikalische Meriten, allerdings keine wirklich überzeugende Botschaft
Ende gut, alles gut?
In seiner letzten Saison als Intendant der Ruhrtriennale vermisst Johan Simons noch einmal die Ästhetik des Musiktheaters: Krzysztof Warlikowski inszeniert Debussys «Pelléas et Mélisande» und Saties «Socrate», Nicolas Stemann versucht sich an Philippe Manourys Jelinek-Oper «Kein Licht», «The Broke ‘N’ Beat Collective» lockt junges Publikum, «Homo instrumentalis» fragt nach dem Sinn von Fortschritt
Die Musik sagt alles
Das Luzerner Theater bringt im Schulterschluss mit dem Lucerne Festival Ligetis «Grand Macabre» in der Regie von Herbert Fritsch heraus, John Eliot Gardiner gastiert mit seinem Monteverdi-Zyklus
Dramen der Macht
Mit Aribert Reimanns «Lear» ging der Premierenreigen der Salzburger Festspiele 2017 zu Ende. Ein zentrales Werk in der Dramaturgie des neuen Intendanten Markus Hinterhäuser
Hören, Sehen, Lesen
Inspiriert
Werke von Antonio Stradella, Agostino Steffani, Giovanni Antonio Ristori und Luigi Boccherini
In tiefbewegter Brust
Ouvertüren und Arien von Schubert, mit Daniel Behle und dem L’Orfeo Barockorchester unter Michi Gaigg
Lehár ohne Schmalz
«Der Graf von Luxemburg» und «Die Juxheirat» neu aufgenommen und aufgelegt
Zurückgeträumt
Jonas Kaufmann französisch: Arien und Duette von Gounod, Massenet, Bizet, Halévy, Berlioz und Lalo
CD des Monats
Subtile Wortkünstler
Holger Falk und Steffen Schleiermacher legen die erste Aufnahme eines auf vier CDs angelegten Projekts mit Liedern von Hanns Eisler vor
Hören, Sehen, Lesen
Commercial
Rolando Villazón und Ildar Abdrazakov lassen sich mit Duetten von Donizetti, Gounod, Verdi, Bizet, Boito, Lara und Hermann vermarkten
Ohne &, please!
Durchaus mehr als Savoy-Operette: Einblicke in das Gesamtwerk von Arthur Sullivan
Offene Wunden
Hitler, Knappertsbusch, Thomas Mann: Hans Rudolf Vaget kontextualisiert die Wagner-Rezeption einer ungleichen Trias
Zwischen Idealismus und Ideologie
Die Berliner Lindenoper bezieht nach aufwändiger Generalsanierung wieder ihren Stammsitz. Zwei Bücher begleiten das Ereignis ungewöhnlich freigeistig
Interview
Stille Größe
Sie war eine Senkrechtstarterin. Eine Suchende ist die Schweizer Sopranistin Rachel Harnisch bis heute geblieben
Panorama
Das Theaterfoto
Ein bisschen subversiv
Er kommt von der Popkultur, vom Schauspiel. Inzwischen ist Arno Declair auch im Musiktheater zu Hause. Und sucht dort den Subtext des Geschehens
Service
Magazin
Immer noch unterwegs
Wagner-Tenor aus einer Berliner Operettendynastie: René Kollo zum 80. Geburtstag
Freie Wahl
Der zwölfte Queen Sonja Gesangswettbewerb wurde in Oslos Opernhaus entschieden
Mal ehrlich
Magazin
Und die Musi spielt weiter
Getragen von Emotionen: Michael Lakner präsentiert auch in seiner letzten Saison als Leiter des Lehár Festivals in Bad Ischl Quotenhits und Raritäten
Einspruch aus dem Elfenbeinturm
Aus dem Nähkästchen
Von «Septim-Sprüngen», «neapolitanischen Sextakkorden» und «Abseitsfallen»
Magazin
Algorithmen, Rituale
Von Monteverdi bis Pärt, von Purcell bis Rebecca Saunders: Kleine Nachlese zum Musikfest Berlin
Große Pläne
Das Verdi Festival Parma sucht Anschluss an die europäische Festival-Elite
Mit vereinten Kräften
Um für das Werk Alessandro Stradellas und Musik des 17. Jahrhunderts zu werben, ziehen die Barockfestivals in Viterbo und Nepi an einem Strang
Fernziel Bayreuth
Kent Nagano will Wagners «Ring» historisch dirigieren
Vorbildliche Bedingungen
In Köln fand der neu ausgerichtete Wettbewerb um den Deutschen Dirigentenpreis statt – mit einem Schwerpunkt in der Oper
Jazzed up
Der neue Opernchef Florian Ziemen startet am Theater für Niedersachsen in Hildesheim mit einem federnden «Mahagonny»-Abend
Im Freien
Mozarts «Entführung», verstärkt: Das Aphrodite Festival im zyprischen Pafos hofft auf internationales Publikum
Apropos... Mozart
Ihre Heimat ist das Lied. Doch die Sopranistin HANNA-ELISABETH MÜLLER reüssiert auch auf der Opernbühne: zunächst als Strauss-Interpretin (Zdenka, Sophie), dann vor allem mit Mozart-Partien. Im November gibt die «Nachwuchskünstlerin des Jahres» 2014 als Pamina ihr Debüt an der Met, drei Monate später ist sie Ilia in Zürich