Opernwelt März 2007
Editorial
Im Focus
Von der Leichtigkeit des unerträglichen Seins
Frankreich I: Vielfalt und vergessene Stücke
«Sémélé» von Marin Marais, dem Genie der Gambe, kommt erstmals seit 1709 in Montpellier auf die Bühne. Marseille testet mit «Colombe» von Jean-Michel Damase die gute alte Literaturoper. Peter Stein versucht in Lyon einen «Eugen Onegin» aus Puschkins Geist, und St. Etienne zeigt «Lakmé» als knallbunten Clash der Kulturen.
Dunkle Räume, klare Linien
Frankreich II: Gerhard Rohde über Bartóks «Herzog BlaubartsBurg» und Janáceks «Tagebuch eines Verschollenen» in Paris,Strauss’ «Frau ohne Schatten» in Toulouse und Caskens «Golem» in Nantes
Zeremonien und Rituale
Albrecht Thiemann über die New Yorker Uraufführung von Tan Duns «The First Emperor» mit Plácido Domingo an der Met und im Gespräch mit Peter Gelb, dem neuen Chef an Nordamerikas größtem Opernhaus
Projektionen
Wagners «Tannhäuser» in Amsterdam, Frankfurt und Hannover
Jetzt erst recht!
Das Teatro La Fenice in Venedig beweist mit Meyerbeers «Il crociato in Egitto» Mut zum Risiko
Himmel auf Erden
Stefan Herheim und Stefan Soltesz mit «Don Giovanni» in Essen
Weniger ist mehr
Prokofjews «Liebe zu den drei Orangen», Mascagnis «Iris» und der Stabwechsel in Chemnitz
Magazin
Welttheater, und was daraus wurde
Mit der Marienvesper schließt René Jacobs seinen Monteverdi-Zyklus an der Berliner Staatsoper ab
Zwei Herzen für die Kunst
Zum Tod von Gian Carlo Menotti
Spannend, geistreich, unterhaltsam
Bremens Opernintendant Klaus Pierwoß erhielt den erstmals vergebenen «Preis der Deutschen Theaterverlage»
Belcantist unter den Wagner-Tenören
Karl Liebl ist tot
Am stillen Herd in Winterszeit
Eindrücke vom Gesangswettbewerb Francesc Viñas in Barcelona
Wohin mit dem Gesang?
Zur jüngsten Ausgabe des Eclat-Festivals in Stuttgart
Neues in nicht immer gänzlich neuem Gewand
In Graz wurde ein «Opernreigen der Zukunft» gegeben, inszeniert von der ring-award.05-Preisträgerin Anna Malunat
Sinn für Zusammenhänge
Nach achtzehn Jahren vollendet: Ulrich Schreibers brillanter «Opernführer für Fortgeschrittene»
Service
Interview
Der lange Weg zum Selbst
Annette Dasch ist eine gefeierte Mozart-Sängerin. Internationale Aufmerksamkeit erlangte sie 2002 als Fiordiligi in der Antwerpener «Così» unter Jos van Immerseel. 2004 folgte ein «Figaro» in Paris unter René Jacobs , ein Jahr später «Lucio Silla» unter Nikolaus Harnoncourt in Wien, 2006 «Il Re pastore» unter Thomas Hengelbrock in Salzburg und zuletzt die Donna Elvira an der Mailänder Scala. Im Juni 2008 wird Annette Dasch zur Wiedereröffnung des generalsanierten Münchner Cuvilliés-Theaters unter Kent Nagano die Elettra in «Idomeneo» singen. Zuvor wagt sich die Sopranistin jedoch – nach der Gänsemagd in der Münchner Produktion von Humperdincks «Königskindern» – an ihre erste Wagner-Rolle: Freia im «Rheingold» unter Simon Rattle bei den Salzburger Osterfestspielen. Diesen Sommer verkörpert sie zur Eröffnung der Sommerfestspiele an der Salzach unter Ivor Bolton die Titelrolle in Haydns «Armida» (Regie: Christof Loy).
DVDs
CDs
Thema
Harmonie der Welt?
Für den Psychoanalytiker C. G. Jung waren Zahlen grundlegende Archetypen des menschlichen Geistes. Auch die Grundelemente der Musik – Töne, Skalen, Intervalle, Harmonien – lassen sich in Zahlen ausdrücken. Renaissance und Barock glaubten an einen inneren, von Gott gestifteten Zusammenhang, der Zahlen, Klänge, Natur und Universum verbinde. Der Astronom Johannes Kepler beschrieb den Lauf der Planeten als göttliche «Sphärenmusik». Von Guillaume Dufay und Johann Sebastian Bach über Wolfgang Amadeus Mozart bis zu Alban Berg, Paul Hindemith und Iannis Xennakis – Ordnung und Symbolik der Zahlen haben immer wieder Komponisten inspiriert. Unser Thema bietet eine faszinierende Entdeckungsreise – von der Antike bis ins 21. Jahrhundert.
Panorama
Kurz berichtet
Adam: Le Toréador
Bielefeld
Puccini: Tosca
Flensburg
Händel: Julius Cäsar
Wiesbaden
CDs
Von echten und kalkulierten Gefühlen
Die neuen Recitals von Elina Garanca und Rolando Villazón
Kraftvolle Jugendlichkeit
Frühe WDR-Dokumente zeigen die Anfänge des Liedsängers Dietrich Fischer-Dieskau zwischen 1952 und 1955
Umsichtig und fordernd
Juan Bautista Otero entdeckt die «Ifigenia» von Martín y Soler
Karnevalsstimmung
Roger Norrington lässt «Benvenuto Cellini» tollkühn aufschneiden
DVDs
Nicht Zauberoper, nicht Historiendrama
Nikolaus Lehnhoffs ausgetüftelter «Lohengrin» aus Baden-Baden auf DVD
Röntgenblicke auf Elektra
Vier gegensätzliche DVD-Mitschnitte bei DG, Arthaus und TDK
Service
Retrospektive
«Alles geben – total!»
Catarina Ligendza über die Arbeit mit Carlos Kleiber, die Schule von Josef Greindl, die Schwierigkeiten mit Studioaufnahmen und das Glück, früh aufzuhören