
Opernwelt Mai 2018
Editorial
Im Focus
Luzerner Ambitionen
Robert Schumanns «Faust-Szenen» als «installatives Oratorium» zwischen Bühne und Kirche
Kühne Kontraste, scharfe Konturen
«Macbeth», «Don Carlos», «Attila»: Die prägende Figur des Festival Verdi an der Opéra de Lyon ist der junge Musikchef Daniele Rustioni
Cupidos Vermächtnis
Stefan Herheim und Stefan Soltész versetzen Offenbachs «Blaubart» an der Komischen Oper Berlin in intellektuell-sinnliche Wallung
Glanz im Elend
Die Londoner Royal Opera bringt Janáčeks «Totenhaus» in einer kritischen Edition und ein neues Stück von Mark Anthony Turnage heraus
Wie klingt «Salome»?
Vera Nemirova inszeniert Oscar Wildes Stück am Theater Konstanz in der Fassung von Einar Schleef
Deus ex machina
Hans Neuenfels stellt an Berlins Lindenoper mit Oscar Wilde die «Salome» von Richard Strauss ruhig; im Graben kämpft der junge Dirigent Thomas Guggeis
Tatort Kinderzimmer
Mariame Clément inszeniert am Aalto-Theater «Salome» als Missbrauchsgeschichte; im Graben reizt Tomáš Netopil die Strauss-Kompetenz der Essener Philharmoniker aus
Morgen über uns
Marc Albrecht und Christof Loy deuten das Mysterienspiel «Das Wunder der Heliane» von Erich Wolfgang Korngold an der Deutschen Oper Berlin
Mann der Widersprüche
Vielfach wird Gottfried von Einem im Jahr seines 100. Geburtstags geehrt. Die Wiener Staatsoper setzt «Dantons Tod» an, das Theater an der Wien lädt zum «Besuch der Alten Dame», eine Biografie untersucht Verbindungen zwischen Leben und Werk des österreichischen Komponisten
Eine Umkehrung ist eine Umkehrung
Peter Konwitschny entdeckt «Die Soldaten» von Bernd Alois Zimmermann als Kammerspiel. Doch auch der physische Aspekt von Klangwahrnehmung kommt am Staatstheater Nürnberg nicht zu kurz
Zurück zu den Anfängen
Pierre Audi gibt, musikalisch betreut von Christophe Rousset, am Muziekgebouw aan’t IJ in Amsterdam mit Stefano Landis «La morte d’Orfeo» seinen Ausstand als regieführender Intendant der Nationale Opera
Ins Herz der Finsternis
Höhepunkt des dritten Opera Forward Festivals: Romeo Castelluccis grandiose Vergegenwärtigung von Henzes «Floß der Medusa» im Muziektheater
Hören, Sehen, Lesen
Melodiöse Eleganz
Lieselot De Wilde singt Kammerkantaten von Nicolas Bernier
Geometrie der Liebe
Mozart-Exegesen: «Così fan tutte» als Tanztheater aus Paris und als Legende aus München, «Lucio Silla» szenisch museal aus Mailand
Schatzgräber
Das Schweizer Label Relief wird in den Archiven des DDR-Rundfunks fündig: Lortzings «Die beiden Schützen» und Webers «Euryanthe»
Sterne am Firmament
Bellinis «Norma» unter Antonio Pappano aus London, «I Puritani» unter Evelino Pidò aus Madrid und dem jungen Riccardo Muti aus Florenz, Rossinis «Ricciardo e Zoraide» aus Bad Wildbad
CD des Monats
Tradiridirom!
Anleitung, der Endlichkeit ins Auge zu blicken: Johannes Martin Kränzles und Hilko Dumnos brillantes Recital mit Liedern von Martin, Klein, Mahler und Ravel
Hören, Sehen, Lesen
Mittelmaß
Eine französische Dante-Oper und ein Werkporträt Félicien Davids
Verschrottet
Wagners «Holländer» in Àlex Ollés szenischer Exegese aus dem Teatro Real in Madrid
Nachschlag und Vermächtnis
Historische Wagner-Dokumente: Rudolf Kempes «Lohengrin» aus Bayreuth, Otto Klemperers «Holländer» aus London
Schöne Stimmung
Mahler mit Michael Volle, Christian Thielemann und den Münchner Philharmonikern
Unterschätzt
Siegfried Wagners Märchenoper «An Allem ist Hütchen schuld!»
Die Opernachse Berlin-Bayreuth
Ein Sammelband über das musikalische Theater der Markgräfin Wilhelmine
Klanggedächtnis
Christian Merlins Standardwerk zur Geschichte der Wiener Philharmoniker
Interview
Ich bin ein Waschbär
Die litauische Sopranistin Ausrine Stundyte spricht über Männer, das Leben, die Liebe, den Tod – und über den Eindruck, dass Wagner wenig von Frauen versteht
Panorama
Leonoras Traum
Verdi: La forza del destino
Augsburg | Theater | Martini-Park
Geheimnislos
Wagner: Parsifal
Baden-Baden | Festspielhaus
Umgebettet
Prokofjew: Der Spieler
Basel | Theater
Salonrevoluzzer
Verdi: Falstaff
Berlin | Staatsoper
Banale Bilder
Glass: Echnaton
Bonn | Oper
Leerstellen
Wagner: Die Walküre
Chemnitz | Theater
Alles nur Theater!
Janáček: Die Sache Makropulos
Darmstadt | Staatstheater
In Nahost nichts Neues
Verdi: Nabucco
Dortmund | Oper
Missverständnis
Janáček: Aus einem Totenhaus
Frankfurt | Oper
Weniger ist mehr
Eötvös: Angels in America
Freiburg | Theater
Ohne Biss
Schostakowitsch: Moskau, Tscherjomuschki
Gelsenkirchen | Musiktheater im Revier
Zwiespältig
Mascagni: Cavalleria rusticana
Leoncavallo: I Pagliacci
Genf | Opéra des Nations
Tänzeln und Tanzen
Weinberger: Schwanda, der Dudelsackpfeifer
Gießen | Stadttheater
Auf halbem Wege
Verdi: Messa da Requiem
Hamburg | Staatsoper
Kleingemacht
Gounod: Faust
Heidelberg | Theater
Hoher Einsatz
Donizetti: Adelia
Hildesheim | Theater für Niedersachsen
Zeitfenster
Reimann: Ein Traumspiel
Hof | Theater
Auf Abwegen
Strawinsky: The Rake’s Progress
Kaiserslautern | Pfalztheater
Ergreifend
Wagner: Die Götterdämmerung
Kiel | Opernhaus
Suggestive Askese
Sciarrino: Luci mie traditrici
Lübeck | Theater
Freundschaftsdienst
Händel/Telemann: Richard Löwenherz
Magdeburg | Theater
Rückfall
Verdi: Les Vêpres siciliennes
München | Bayerische Staatsoper
Verschattet
Statkowski: Maria
Oldenburg | Staatstheater
Berauschend verfeinert
Lully: Phaëton
Perm | Oper
Bitter vergnüglich
Janáček: Die Ausflüge des Herrn Brouček
Prag | Nationaltheater
Irre Typen, bittere Pillen
Donizetti: Don Pasquale
Stuttgart | Oper
Service
Magazin
Tiefe durch Erfahrung
Seit den Zeiten Alfred Dellers hat sich viel getan für Countertenöre. Aber noch immer prägen Vorurteile, Missverständnisse und mangelnde Sachkenntnis die öffentliche Wahrnehmung, sagt Bejun Mehta. Zum Beispiel die Vorstellung, dass die hohe männliche Stimme schnell verschleiße
Aus dem Leben eines Taugenichts
Magazin
Dienstleister und Feuerwehr
Michael Sturminger haut zwei Premieren in drei Tagen raus: «Maria Stuarda» am Münchner Gärtnerplatz, «Tosca» bei den Salzburger Osterfestspielen
Schluss, vorbei
Die Bayerische Staatsoper entsorgt den «Rosenkavalier» in Jürgen Roses legendärer Ausstattung
Streng nach Vorschrift, aber frei
Wie der gelernte Tänzer Bernd R. Bienert und sein Teatro barocco die Habsburger Theaterästhetik wiederzubeleben suchen
Höllenarbeit
Leoš Janáčeks «Schlaues Füchslein» am Theater Hagen und in Koblenz
Panorama
Global denken, lokal handeln
Straßburgs Opernintendantin Eva Kleinitz hat ein Festival für außereuropäische Kulturen initiiert: Arsmondo. Schwerpunkt der ersten Ausgabe war Japan – mit der Wiederentdeckung von Toshirō Mayuzumis Musiktheater «Kinkakuji»
Magazin
Grimmig oder freundlich?
Jonathan Dove macht’s: Zu seinem 200. Geburtstag wird Karl Marx als Opernheld wiedererweckt
Volles Risiko
Sie haben sich nie geschont: Teresa Stratas und Doris Soffel zum runden Geburtstag
Auf Gottes Spuren
Zum jüngsten Branchentreffen lud «Opera Europa» nach Sofia. An der Nationaloper gab es Ljubomir Pipkovs «Yana’s Nine Brothers» und Delibes’ «Lakmé» zu besichtigen – in Inszenierungen des Hausherrn Plamen Kartaloff
Apropos... Diversität
Dass es sie einmal zur Oper ziehen würde, war keineswegs ausgemacht. Während der Schulzeit hatte J’NAI BRIDGES anderes im Sinn als Verdi oder Puccini, Bizet oder John Adams. Inzwischen zählt die amerikanische Mezzosopranistin zu den interessantesten jungen Stimmen. In diesem Monat gibt sie in Zürich ihre erste Preziosilla («La forza del destino»), in der kommenden Saison folgen Kasturbai in Glass’ «Satyagraha» an der Los Angeles Opera, Josefa in der Amsterdamer Reprise von Adams’ «Girls of the Golden West» und ihr Carmen-Debüt in San Francisco.