Opernwelt Juni 2025
Editorial
Im Focus
Zeichen der Zeit
Osterfestspiele mit einiger kulturpolitischer Brisanz. In Salzburg, bei Mussorgskis «Chowanschtschina», steht mit Esa-Pekka Salonen der letzte Gastdirigent vor der Rückkehr der Berliner Philharmoniker am Pult, in Baden-Baden sagt deren Chefdirigent Kirill Petrenko mit Puccinis «Madama Butterfly» vernehmlich Servus
Seismograph des Unbewussten
Andreas Hotz feiert mit Schrekers Bekenntniswerk «Der ferne Klang» seinen Abschied als GMD des Theaters Osnabrück
Spiel des Lebens
Vera Nemirova inszeniert Viktors Åslunds Hesse-Oper «Der Steppenwolf» am Volkstheater Rostock virtuos als pralles, durchgeknalltes Menschentheater
Mensch, werde wesentlich!
Das Stadttheater Bremerhaven bringt Jüri Reinveres «Peer Gynt» erstmals in der deutschen Originalfassung heraus. Ein Stück, das die Krankheiten der Zeit drastisch vorführt, aber auch Wege der Hoffnung freihält
In den Dunkelgründen der Nacht
Rafael R. Villalobos und Leonardo García Alarcón verklammern in Brüssel die drei erhaltenen Monteverdi-Opern zum Triple «I Grotteschi» – vokal betörend, szenisch etwas zu kompliziert
Im Strudel der Gewalt
Das MusikTheater an der Wien holt Francesco Gasparinis «Ambleto» aus der Schatztruhe
Ewig einig ohne End’ free
Verena Stoiber schickt Wagners Traumpaar Tristan und Isolde in Meiningen auf einen aberwitzigen LSD-Liebestripp,Killian Farrell unterlegt ihn mit diamantgeschliffenen Klängen
Sozialismus im Christentum
Noch ein «Stück der Stunde»: Hannover und Bielefeld zeigen Bohuslav Martinůs «Greek Passion». Der Eindruck, den das Werk an beiden Orten hinterlässt, ist stark, die Botschaft zeitlos
Das Böse bleibt
Katie Mitchell zeigt Straussens «Frau ohne Schatten» in Amsterdam als Ehe-Thriller, Marc Albrecht bringt die Partitur zum Leuchten
Von (Er)lösung keine Spur
Wagners letztes Werk bleibt ein Rätsel. «Parsifal»-Annäherungen bei den Tiroler Festspielen in Erl und in Essen sind der bildreiche Beleg
Und der Haifisch hat kaum Zähne
Ambitioniert: Brecht/Weills «Dreigroschenoper» in Gelsenkirchen und Bonn
O Sterne, o Götter!
Die Warschauer Kammeroper zeigt zum Auftakt ihres Mozart-Festivals «La clemenza di Tito», musikalisch wie szenisch ausdrucksstark
Wenn die Puppen Trauer tragen free
Gleich vier Regieteams nehmen sich in Düsseldorf Offenbachs «Les Contes d’Hoffmann» vor, und mit kleinen Einschränkungen klappt das sogar vorzüglich
Medien
Durch sanfte Güte wonnevoll
Christian Gerhaher und Gerold Huber bieten auf ihrem Album mit Brahms-Liedern große Kunst
Heilignüchtern free
CD des Monats: Benjamin Appl singt Kurtág und Schubert und überschreitet dabei alle Grenzen
Dramatische Poesie
Bezaubernd schön: Michael Spyres und Marie-Nicole Lemieux führen die Gesamtaufnahme der Lieder Donizettis fort
Belle Époque mit nüchternem Geist
Beeindruckend geradlinig: Lieder von Liza Lehmann, gesungen von Lucile Richardot
Der Duft weißer Rosen
Kate Lindsey singt Lieder von Schumann und Fauré, Éric Le Sage begleitet sie sanft dabei
Betörend elegant
Eine starke Wiederentdeckung: Cyrille Dubois mit sämtlichen Liedern von Gabriel Dupont
Erfrischend schnippisch
Preisträger im Liedgesang stellen sich vor
Zerklüftete Welten
Monika Abel und Kathrin Isabelle Klein interpretieren Lieder von Messiaen, Webern, Strauss und Graciane Finzi
Lieder ohne Melodien
Äneas Humm singt Stücke von Beethoven, Schubert, Beach und Marx
Vom Kornett zur Autohupe
Buch des Monats: Potpourri, symphonische Dichtung oder auch gar nichts: Mit leichter Hand klärt Anselm Gerhard über das Experimentierfeld «Opern-Ouvertüre» auf
Interview
«Ist das nicht wunderbar?»
Ist es, wenn man bedenkt, dass diese Frau gerade mal 29 ist und schon jetzt an allen großen Häusern auftritt. Gleichwohl hat sich Aigul Akhmetshina ihre Bodenhaftung bewahrt sowie eine hochreflektierte Sicht auf die Welt um sich herum. Ein Gespräch über den Zauber von Kirgiz-Miyaki, falsche Frauenbilder, Multitasking und den Geschmack von Gurken
Essay
«Durchwegs wundervolle Musik»
Im Juni jährt sich der Todestag von Georges Bizet zum 150. Mal. Ein Blick auf Neuveröffentlichungen zum Jubiläum
Panorama
Ritual und Rätsel
Hosokawa: Matsukaze / Larcher: Das Jagdgewehr
MÜNCHEN | BAYERISCHE STAATSOPER | UTOPIA | CUVELLIÉS-THEATER
Gegensätze ziehen sich an
Weill: Der Zar lässt sich fotografieren/Die sieben Todsünden KAISERSLAUTERN | PFALZTHEATER
Opernwelt auf Landpartie
Szenen einer guten Ehe
Die älteste Musiktheater-Gemeinschaft Deutschlands mit Spielstätten in Krefeld und Mönchengladbach feiert 75-jähriges Bestehen. Mustergültige Ensemblepflege und clevere Spielplangestaltung zeichnen das Doppelhaus aus. Zugleich bereitet man sich auf die Sanierung und ein längeres Interim vor
Service
Spielpläne 6/25
Hier finden Sie alle Termine (Premieren sowie Repertoirevorstellungen) der Opernhäuser in Deutschland. Von allen anderen Häusern weltweit bilden wir die Daten zu den Premieren ab.
Essay
Ein moderner Traditionalist
Erinnerungen an Giselher Klebe, der in diesem Jahr 100 geworden wäre
Magazin
Du holde, hohe Kunst
Die Schubertiade wird 50 und bietet auch im Jubiläumsjahr wieder beträchtliches Niveau
Glückskind
Wo andere Tenöre am Anschlag waren, fing es bei ihm erst an: Zum Tod des großen Bacchus Peter Seifert
Auf höchstem Niveau
Die Kölner Musikhochschule feiert ihr 100-jähriges Bestehen mit einer exzellenten «Ariadne auf Naxos», fabelhaft inszeniert von Altmeister Dietrich W. Hilsdorf
Liebe mit a bisserl Hindernissen
Im Wiener Museumsquartier wird Johann Strauss zum 200. Geburtstag mit seiner Operette «Waldmeister» geehrt, in einer Inszenierung vom Münchner Gärtnerplatztheater
Grandseigneur mit feinem Geschmackssinn
Zum überraschenden Tod des Theatermachers Pierre Audi
Öffnet die Türen!
«Who cares?» von Marc Vogler