
Opernwelt Jahrbuch 2025
Opernhaus des Jahres
In höheren Sphären
Es war an der Zeit. Das Opernhaus Zürich hat schon in den vergangenen Jahren herausragende Arbeit geleistet. Nun, am Ende der Intendanz von Andreas Homoki, wurde dies belohnt – mit der Auszeichnung zum «Opernhaus des Jahres». Eine Lobrede
«Ich bin wehmütig»
Der Begriff «Ära» ist hier durchaus angebracht: 13 Jahre lang war Andreas Homoki regieführender Intendant am Opernhaus Zürich. Nun geht er, mit der Gewissheit, gute Arbeit gemacht zu haben. Ein Gespräch über Schweizer Tugenden, den Wert von alten Freundschaften und die Gabe, Geld und Kunst zu verbinden
Sängerin des Jahres
Madama, Poesia!
Sie zählt schon seit geraumer Zeit zu den führenden lyrischen Sopranen der Zunft. Bei den Osterfestspielen in Baden-Baden aber hat sich Eleonora Buratto mit ihrer hinreißenden Interpretation der Cio-Cio-San selbst übertroffen. Ein Porträt
Sänger des Jahres
Die Überschall-Schnecke
Sein Lenski ist eine Offenbarung, den Gvidon im «Zaren Saltan» und den Myschkin in Weinbergs «Idiot» führte er in neue Dimensionen. Ein Gespräch mit Bogdan Volkov über die Auseinandersetzung mit seinen Rollen, über die Arbeit mit Dmitri Tcherniakov und über die Schwierigkeit von Mozart
Regisseur des Jahres
Fährtenleger mit Humor
Er weiß, wie man das Publikum herumkriegt: Tobias Kratzer präsentiert in seinen Inszenierungen eine Kulinarik, unter der Dunkles gärt. So auch in dieser Saison, in der «Frau ohne Schatten» an der Deutschen Oper Berlin und im Münchner «Rheingold». Jetzt ruft der Intendantenposten in Hamburg
Uraufführung des Jahres
«Diese Stücke schäumen vor Einfallsreichtum»
Mit den Uraufführungen der Opern von Charles Tournemire hat das Ulmer Theater weit über die Region hinaus auf sich aufmerksam gemacht. Der Intendant Kay Metzger über den Weg von der Entdeckung in der Pariser Nationalbibliothek bis zur Inszenierung
Wiederentdeckung des Jahres
Auf Sturmvogels Höhen free
Sie war zweifelsohne eine außergewöhnliche Frau: Komponistin, Dirigentin, unermüdliche Netzwerkerin, Schriftstellerin, Suffragette – und erotischer Freigeist. Nun ist endlich auch die stärkste Oper von Ethel Smyth auf die Bühne gelangt: «The Wreckers». Eine Würdigung
Aufführung des Jahres
Ecce homo!
Mieczysław Weinbergs Oper «Der Idiot» mutiert in der wundersamen wie wunderbaren Lesart von Krzysztof Warlikowski und seiner Ausstatterin Małgorzata Szczęśniak bei den Salzburger Festspielen 2024 zu einem Manifest über die Schönheit der Welt. Eine Werkbetrachtung
Bilanz des Jahres
Das Buch der Unruhe free
Was bleibt von 2024/25?
Sirenengesang
Ihre Stimme ist nicht groß, aber umwerfend. Sie eignet sich für Mozart und Mercadante ebenso wie für Partien der Moderne. Als Titelfigur in Aribert Reimanns «Melusine» an der Oper Frankfurt aber war Anna Nekhames ein Naturereignis. Ein Porträt
Der Budenzauberer
Nicht erst in der Saison 2024/25 sind seine phantasiegeladenen Arbeiten aufgefallen. Paul Zoller besitzt schon seit Langem ein hohes Maß an Phantasie und Feingespür für (Seelen-)Landschaften. Für seine Bühnenbilder zu «CRÉATION(s)» in Mannheim und Kaija Saariahos «Innocence» an der Dresdener Semperoper ist er nun gekürt worden. Ein Porträt
Kollektiv stark free
Der Chor der Komischen Oper Berlin hat starke Sängerinnen und Sänger, die auch große schauspielerische Qualitäten zeigen. Beispielhaft zu erleben war das bei Philip Glass’ «Akhnaten». Unser «Chor des Jahres»
Johann Strauß
Zum Tanzen zu schade
Die Geburt der Wiener Operette aus dem Geiste des Dreivierteltakts: Gedanken zum 200. Geburtstag von Johann Strauß (Sohn)
Luciano Berio und Cathy Berberian
Jenseits des Dogmas
Luciano Berio, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte, war an einer realistisch-narrativen Opernpraxis nie gelegen. Er bewegte sich frei im Grenzbereich von Musiksprache und Sprachmusik – begleitet von seiner
Muse und ersten Frau, der Sängerin Cathy Berberian
Zeitgenössisches Musiktheater
«Da gibt es noch Luft nach oben»
Neue Stücke haben es schwer auf den Opernbühnen dieser Welt. Was die Frage provoziert, ob das zeitgenössische Musiktheater auch ein Musiktheater für Zeitgenossen ist. Ein «Opernwelt»-Jahrbuch-Podium mit dem Dirigenten Titus Engel, der Regisseurin Eva-Maria Höckmayr, dem Komponisten Gordon Kampe und der Sängerin Sarah Maria Sun
Nicolai Gedda
Weltbürger des Gesangs
Er war einer der vielseitigsten Tenöre überhaupt: Gounods Faust war seine Paraderolle, sein Lohengrin eine Sternstunde des Wagner-Gesangs, und den Tamino sang er nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Schwedisch, Französisch und Italienisch. Zum 100. Geburtstag von Nicolai Gedda, dem großen Belcantisten und Meister der Mezza Voce
Anja Silja
«Biegsam bin ich immer noch»
Auf der Bühne steht sie schon seit Langem nicht mehr. Aber Anja Silja war immer viel zu wach und zu meinungsstark, um nicht die aktuellen Entwicklungen in der Oper kritisch zu begleiten. Ein Gespräch über modernes «Regietheater», historisches Bewusstsein, gute (und nicht so gute) Deklamation, tolle Dirigenten und – natürlich – über das Genie von Wieland Wagner
65 Jahre Opernwelt
Der geweitete Blick
Die OPERNWELT feiert in diesem Jahr ihren 65. Geburtstag. Anlass zurückzublicken: Wie hat sich in dieser Zeit die Opernkritik verändert? Welche Entwicklungen bildete sie im Lauf der Zeit ab? Und wie sehr trägt sie zum Kunst-Diskurs bei? Einige Anmerkungen
150. Geburtstag
«In Wahrheit singen, ist ein anderer Hauch»
Rainer Maria Rilke war mehr als nur ein Dichter. Er war ein Wörter-Sänger, vielen seiner Verse eignet die Aura des Musikalischen. Eine Klangspurensuche