
Opernwelt August 2016
Editorial
Im Focus
Aufklärung, ein Trümmerfeld free
Mozarts «Entführung aus dem Serail» – das rechte Stück zu den Verwerfungen unserer Zeit? Neuproduktionen in Lyon, Kassel und an der Deutschen Oper Berlin
Der Intendant hat fertig
Für Markus Hinterhäuser schließt sich ein Kreis: Die Wiener Festwochen enden mit Achim Freyers szenischem Palimpsest auf Beethovens «Fidelio»
Magisch gegenwärtig
Damiano Michieletto holt an der Komischen Oper Berlin Jules Massenets «Cendrillon» aus der Kitschecke – mit Nadja Mchantaf und Karolina Gumos als famosen Hauptfiguren
Reise ins Unbewusste
Mariss Jansons und Stefan Herheim deuten «Pique Dame» in Amsterdam als Requiem auf Tschaikowsky
Wenn die Körper sprechen
Alban Bergs «Wozzeck» in Frankfurt, inszeniert von Christof Loy und dirigiert von Sebastian Weigle
Heimgeholt
Karlheinz Stockhausens «Donnerstag» aus «Licht» am Theater Basel, inszeniert von Lydia Steier, dirigiert von Titus Engel, abgemischt von Kathinka Pasveer
Experimente willkommen
Ligeti, Kotík, Mofakham, Cígler, Ayres, Xenakis: Die ehemalige Industriestadt Ostrava hat sich zu einem bedeutenden Zentrum für Neues Musiktheater entwickelt
Zur Kenntlichkeit verfremdet?
Das Mährisch-Schlesische Nationaltheater in Ostrava reaktiviert Smetanas erste Oper «Die Brandenburger in Böhmen» als surrealistischen Bilderbogen
Hören, Sehen, Lesen
Sorgfalt und Passion
Johannette Zomer erkundet Vivaldis «Juditha», Anna Prohaska wandelt auf den Spuren Didos und Kleopatras
Dunkle Gefühle
Lieder von Schumann, Brahms und Ullmann: Hermann Prey, Matthias Goerne, Christina Landshamer, Efa Hoffmann
Es war einmal
Plädoyer für den italienischen Meyerbeer: «Emma di Resburgo» live aus Wien
In der Falle
Martinus «Julietta» aus der Oper Frankfurt
CD des Monats
Machtspiele unter Richelieu
Ein spätes Meisterwerk von Charles Gounod verführt nicht nur durch schwelgerische Melodien: «Cinq-Mars»
Hören, Sehen, Lesen
Mit Nachdruck
Anne Schwanewilms singt Lieder von Schubert, Schreker und Korngold
Anarchisch frisch
Imaginäres Theater: Stockhausens «Momente» in der Fassung von 1965
Burlesker Totentanz
Claude Viviers Kammeroper «Kopernikus» liegt erstmals auf CD vor
Renaissance des Leichten
Deutsche Rundfunkanstalten erinnern an Strauß’ «Zigeunerbaron», Ziehrers «Landstreicher» und Lehàrs «Giuditta». Joan Sutherland hatte schon vor 50 Jahren Lust auf Operette
Problematisch
Komponistin, Sängerin, Pädagogin: Eine Monografie rückt Pauline Viardot-García ins Rampenlicht – und blendet Wesentliches aus
Unausstehlich
Der Dirigent Felix Mottl in einem bislang unveröffentlichten Briefwechsel
Werkstatt und Werk
Die Schriften des Dirigenten Hartmut Haenchen liegen in einer erweiterten Ausgabe vor
Musik als Offenbarung
Magdalena Zorn analysiert Stockhausens ungeliebte Wahlverwandschaft mit Wagner
Interview
Agenda 2025
Die Bevölkerung schrumpft, das Steueraufkommen sinkt, und bald läuft auch noch der Solidarpakt aus.Was bedeutet das für THÜRINGENS THEATER? Wer heute nicht gegensteuert, den bestraft morgen das Leben,
glaubt Kulturminister BENJAMIN-IMMANUEL HOFF (Die Linke). Ein Gespräch über Projekte, Strategien und Perspektiven für eine gefährdete Kulturlandschaft
Panorama
Porträt
Ein Fragezeichen, mehr nicht
Früher war er Pianist und Theatermusiker bei Frank Castorf und Christoph Marthaler. Heute gehört DAVID MARTON zu den radikalsten und innovativsten Köpfen im Musiktheater. Seit 2004 hat er zahlreiche Programme entwickelt, u. a. mit Musik von Monteverdi, Bach, Mozart, Beethoven und Berg. An der Opéra de Lyon inszenierte er Strauss’ «Capriccio», Glucks «Orfeo ed Euridice» und Berlioz’ «La Damnation de Faust». In der zurückliegenden Spielzeit realisierte der gebürtige Ungar unter dem Dach der Münchner Kammerspiele diverse Opernprojekte, darunter Abende nach Bellinis «La sonnambula» und Mozarts «Figaro». Ein Porträt
Service
Magazin
Casa Verdi
In «Quartetto» am Berliner Renaissance-Theater zeigen Ute Walther, Rene Kollo, Karan Armstrong und Victor von Halem, dass mit ihnen noch zu rechnen ist
English Summer
Eindrücke aus Grange Park, Garsington und Holland Park
Sängerkrieg in den Cotswolds
Die Longborough Festival Opera erweitert ihr Wagner-Portfolio mit «Tannhäuser»
Vorsichtige Öffnung
Reimanns «Lear», Adès’ «The Tempest», Brittens «Midsummer Night’s Dream»: Die Ungarische Staatsoper in Budapest feiert Shakespeare
Eins mit dem Anderen
Seit 70 Jahren betreiben die Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik ästhetische Grundlagenforschung. Doch wie verträgt sich die Utopie des autonomen Klangs mit den Ansprüchen von Musikdrama und Oper? Ein Zwischenruf des Komponisten HANS THOMALLA
Große Bühne
Wie die Deutsche Oper am Rhein und das Theater Bielefeld junge Künstler fördern – mit Einaktern von Bernstein und Carter zum Beispiel oder mit Brittens «Death in Venice»
Mit Hand und Fuß
Das Ekhof-Festival in Gotha zeigt im 20. Jahr Molières und Lullys «Bürger als Edelmann»
Wolfsjägers letzter Ritt
Das Festival «Kissinger Sommer» feiert 30-jähriges Jubiläum und wechselt die künstlerische Leitung aus
Stimmen aus dem Gulag
Ein mutiges, ein starkes Stück: Marina Khorkovas «Et cetera» in Winterthur
Der schöne Schein als Geschäftsmodell
Immer mehr Opernhäuser polstern ihre Spielpläne mit «billigen» Arbeitskräften aus Nachwuchs-Studios und der freien Theaterszene auf. Eine Polemik
Apropos... Korrepetieren
Gerade erst hat er bei der Vorbereitung des Bayreuther «Parsifal» assistiert. Im August gibt MORITZ GNANN in Tanglewood sein Debüt beim Boston Symphony Orchestra. In der Spielzeit 2016/17 wird er u. a. an der Deutschen Oper Berlin und an der Dresdner Semperoper dirigieren. Angefangen hat der gebürtige Tübinger als Korrepetitor am Theater Aachen