Blaublüter

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Ein einziges Mal wird ungalant gezoomt. Das Gesicht von Antje Bitterlich ist fast formatfüllend. Doch die Miene ist entspannt, die Zunge liegt locker im Mund, auch ohne Ton wäre klar: Was für eine herausragende Königin der Nacht! ­Sophie von Österreich als sternflammende Mutter, Franz Joseph I. als Tamino (Jörg Dürmüller), Sisi als Pamina (Susanne Bernhard) und Ludwig II. als Sarastro (Tareq Nazmi): Blaublüter spielen Theater, das gab es früher wirklich, hat sich in dieser Konstellation, bei der «Zauberflöte», aber nie zugetragen.

Eine hübsche Idee von Dirigent Enoch zu Guttenberg, der sich dafür erstmals in den Regiestuhl setzte.

2010 kam «Des Königs Zauberflöte» auf Herrenchiemsee heraus und wurde im Münchner Prinzregententheater nachgespielt. Daraus entstand eine Kinoversion, die mehr Dokumentation als Opernfilm à la Ponnelle ist. Wichtiger ist ohnehin die Technik. Einmal die Aufzeichnung mit brillanten 50 statt 24 Bildern pro Sekunde, vor allem aber der Ton im dreidimensionalen Dolby Atmos (ausgewählte Kinos unter www.des-koenigs-zauberfloete.de). Verantwortlich sind die Klangtüftler des Labels Farao. Ideal eingebettete Stimmen, ein natürliches Raumerlebnis – im Opernkino ...

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Opernwelt August 2016
Rubrik: Magazin, Seite 69
von Markus Thiel

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