Theater heute Oktober 2021
Foyer
Aufführungen
Gut und Böse
Von Menschen und Moral: Im Hamburger Schauspielhaus lässt Karin Henkel «Richard the Kid & the King» serienmorden, und Johan Simons widerlegt im Thalia Theater Dostojewskis «Der Idiot» von innen
Die Idylle des Sarkasmus
Es gibt nicht viele gute Gründe, heute die «Dreigroschenoper» aufzuführen – außer man macht es eben: Barrie Koskys Neuauflage am Berliner Ensemble
Von den miesen Kritzeleien des Lebens
Nurkan Erpulat und Anta Helena Recke inszenieren mit Deniz Ohdes «Streulicht» und Olivia Wenzels «1000 Serpentinen Angst» autofiktionale Gegenwartsromane, die von Klassismus und Rassismus in Deutschland erzählen
Die Nackten und die Untoten
Jossi Wieler gräbt bei den Salzburger Festspielen ein Hofmannsthal-Frühwerk aus, Martin Kušej inszeniert «Maria Stuart»
Parkbank-Gespräche
«Ich will nicht mit Netflix konkurrieren»
«Afterhour» hieß Alexander Giesches erste Produktion nach den beiden Lockdowns, die es auch in der Schweiz gab. Ein vorerst letztes Parkbank-Gespräch über Kunst und Entschleunigung in pandemischen Zeiten
Festivals
Klänge, die vom Himmel fallen
Das Festival Theater der Welt reflektiert seine Existenz – und startet als erstes Großfestival nach der Pandemie in Präsenz
Europa – die fragile Illusion
Zwischen Diskurs und Naturgewalt: Die zweite Folge der Wiener Festwochen mit einer Oper vom Nature Theater of Oklahoma, Sozialdramen von Alexander Zeldin, Performances von Phia Ménard und Michikazu Matsune – und «Mitten» am Schluss
Auf der Hochbrücke
Anna Mülter, die neue Leiterin des Festivals Theaterformen in Hannover, startet mit einem spektakulären Coup
Zwischen Utopie und Archiv
Das Kunstfest Weimar nimmt sich die großen globalen Fragen der Zeit vor. Auf welcher Halde leben wir?
Bewegung und Berührung
Das Internationale Sommerfestival Hamburg schwärmt aus in die Stadt, ignoriert dabei aber die Herausforderungen von Corona für die Theaterpraxis
Das Stück
Zugang über die Wut
Ewe Benbenek, die Überraschungssiegerin beim diesjährigen Mülheimer Dramatikwettbewerb, macht in ihrem Siegerstück «Tragödienbastard» die Sprache zur Protagonistin. Der Stückabdruck liegt diesem Heft bei.
Chronik
Kling, klang, klong
Kleist «Michael Kohlhaas», Simon Stone nach Lorca «Yerma» in der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin
Sie ist dann mal weg
Mercy Dorcas Otieno «Who the F*** are you, mich zu fragen, woher ich wirklich komme?», Sibylle Berg «Viel gut Essen», Aischylos «Der gefesselte Prometheus» im Schauspiel Bochum
Keiner wie er
Thomas Bernhard «Der Theatermacher» im Schauspiel Frankfurt
Ansteigende Fluten
Noah Haidle «Alles muss glänzen» im Deutschen Theater Göttingen
Brüchige Heimat
Saša Stanišic «Herkunft» (U) im Thalia Gaußstraße Hamburg
Dumme und Schlechtweggekommene
Heinrich Mann «Der Untertan» im Theater Lübeck, Großes Haus
Späte Befreiung
nach Schiller «Die Jungfrau von Orleans» im Nationaltheater Mannheim
Der Schnitzler- Konsens
Roland Schimmelpfennig «Siebzehn Skizzen aus der Dunkelheit» (U), Nancy Harris «Leuchtfeuer» (DE) im Staatstheater Stuttgart, Kammertheater
Daten
Magazin
Feier des Durchwurstelns
Tiago Rodrigues, der künftige Leiter des Festival du Théâtre in Avignon, inszeniert im Cour d’Honneur den «Kirschgarten»
Manifest aus Belarus
Die unabhängige «Vereinigung belarussischer Theater» wehrt sich gegen staatliche Unterdrückung und bittet um Unterstützung
Sterben wie Oskar Werner
Nach fast 17 Jahren hat Josef Hader doch wieder ein neues Soloprogramm herausgebracht
Am Tag, als der Regen kam
Eindrücke vom Neustart des Athen-EpidaurusFestivals: Kornel Mundruczós «Pieces of a woman» und ein verwässerter «Ödipus»