
Opernwelt Jahrbuch 2013
Opernhaus des Jahres
Opernhaus des Jahres
Die Komische Oper ist «Opernhaus» des Jahres»
«Shakespeare war Entertainer!»
Barrie Kosky über seine polnisch-ungarisch-russischen Wurzeln, Identität in der Diaspora, deutsche Schubladen, den Wert guter Unterhaltung und die Aufgaben eines Künstlerintendanten
Erst die Haltung, dann das Programm
Das Nationaltheater Mannheim hat eine große Tradition – und eine großartige Gegenwart, für die vor allem Klaus-Peter Kehr verantwortlich ist. Der Opernintendant gehört zu den wenigen bescheidenen, zurückhaltenden Vertretern seines Berufs. Doch hartnäckig verfolgt er seine Ziele. Nicht alle in der Stadt wollen ihm darin folgen. Wer es tut, wird reich belohnt. In der Spielzeit 2012/13 glänzte Mannheim vor allem mit der ersten vollständigen Aufführung von Weinbergs «Der Idiot» und mit Wagners «Ring», neu inszeniert von Achim Freyer. In der Rubrik «Opernhaus des Jahres» steht Mannheim auf Platz zwei.
Sängerin des Jahres
Die Willensstarke
Barbara Hannigan scheut vor nichts zurück. Als Agnès in George Benjamins «Written on Skin» (Uraufführung des Jahres) bestätigt die kanadische Sopranistin erneut ihren herausragenden Einsatz für zeitgenössische Musik; Komponisten wie Salvatore Sciarrino, Magnus Lindberg, Unsuk Chin und Gerald Barry schreiben ihr Partien auf den Leib. In Brüssel tanzt sie als Bergs Lulu Spitze, und bei den Berliner Philharmonikern tritt sie als Dirigentin und Sopranistin in Personalunion auf – Gesang und Bewegung empfindet sie ohnehin als Einheit. Porträt einer Vollblutkünstlerin
Aufführung und Regie des Jahres
«Regie geht bei den Sängern los»
Tatjana Gürbaca über politisches und postdramatisches Musiktheater, die Rolle guter Dramaturgen, die produktive Kraft von Um- und Nebenwegen, Intuition und Methode auf der Probe und das Glück der Teamarbeit
Wiederentdeckung des Jahres
Verteidigung der Poesie
Ein melancholischer Schwanengesang, nach innen gekehrt: Frank Beermann, GMD in Chemnitz, über den Klangfarbenzauber in Meyerbeers «Vasco da Gama»
Ärgernis des Jahres
Nazis rein, Nazis raus
Der Düsseldorfer «Tannhäuser»-Skandal, Jonathan Meeses Obsession mit NS-Symbolen, Evgeny Nikitins Runen-Tattoos und Hitlers Hämorrhoiden – Anmerkungen zum «Ärgernis des Jahres»
Verdi 200
Flaschenpost an die Zukunft
Wagner hat sich nicht für Verdi interessiert, kannte seine Werke kaum. Verdi dagegen hat sich sehr wohl für Wagner interessiert – und kannte dessen Werke genau.
Wagner 200
Allmächtige Ohnmacht
Sprachlose Führer: Subjektive Assoziationen zu verborgenen Gängen zwischen Wagners «Lohengrin» und Schönbergs «Moses und Aron»
Richard Wagner und das Tempo in seiner Musik
Der Dirigent Hartmut Haenchen, der im März 2013 siebzig Jahre alt wurde, legt seine gesammelten Aufsätze vor. Das zweibändige Werk mit dem Titel «Werktreue und Interpretation» wird in Kürze im Pfau-Verlag (Saarbrücken) erscheinen. Es sind Texte, die subtile Quellenkenntnis mit profunder theaterpraktischer Erfahrung kombinieren. Zu den eindringlichsten Aufsätzen Haenchens gehört seine Auseinandersetzung mit den Tempi in Wagners Musikdramen. «Opernwelt» bringt einen exklusiven Vorabdruck.
Britten 100
Schattenspiele
Etablierter Außenseiter, Meister der Sublimation, konservativer Revolutionär: Benjamin Britten zum 100. Geburtstag
«Ich mag eigentlich keine Tenöre»
Ian Bostridge weiß viel über Benjamin Britten, dessen Kompositionen für Peter Pears und die typischen Eigenschaften der «British tenors». Und gesteht ganz nebenbei Überraschendes: zum Beispiel, dass es ihm unheimlich ist, Wagner oder Strauss zu singen. Und dass er seine eigene Stimmlage gar nicht besonders schön findet. Ein Gespräch
Operette, wohin?
Die unbequeme Gattung
Gibt es eine Renaissance der Operette? Überlegungen zu einer zeitgemäßen Aufführungspraxis
Bilanz des Jahres
Starke Teams oder: Was bleibt von 2012/13?
Die Bilanz der Spielzeit im Urteil von 50 Kritikern
Das Urteil von 50 Kritikern
Die Bilanz der Spielzeit im Urteil von 50 Kritikern
Unverkrampfte Genauigkeit
«Written on Skin»: In seinem ersten großformatigen Beitrag zum Musiktheater ist George Benjamin sich selbst treu geblieben
«Ich bin der Schamane»
Lothar Zagrosek über die Einstudierung von Lachenmanns «Mädchen mit den Schwefelhölzern» an der Deutschen Oper Berlin
Powerfrau
Die Mezzosopranistin Diana Haller gehört zu den Nachwuchshoffnungen im Belcanto-Fach
Schräges Schwelgen
Victoria Behrs Kostüme sind berauschend extrem
Dokumentation
Oper 2013/14
Die neuen Ensembles - Die Inszenierungen der vergangenen Spielzeit - Die Spielpläne der kommenden Saison