
BTR Ausgabe 6 2024
Foyer
Ein kreisendes Gesellschaftspanorama
Das Theater Oberhausen präsentiert die deutsche Erstaufführung des Schauspiels „Ich zittere (1 und 2)“ von Joël Pommerat. Mirjam Stängl hat dafür ein Bühnenbild geschaffen, mit dem sie das „schwarze Loch“, das sich in allen Figuren des Stücks findet, in den Mittelpunkt rückt. Für einen zentral angebrachten, verfahrbaren Spiegel entwickelte das Bühnentechnik-Team eine kreative Lösung
Fokus
Produktionen
Die Bühne lebt free
Die zweite „Auswärts-Spielzeit“ der Komischen Oper startete am 21. September, diesmal im Hangar 4 des ehemaligen Berliner Flughafens Tempelhof. „Messias“, das populäre Oratorium von Georg Friedrich Händel als „Community“-Projekt, bot verschiedene Herausforderungen. Neben der Einrichtung von Hangar und Außengelände für den Proben- und Spielbetrieb bedeutete die Teilnahme von mehr als 300 Laiensängerinnen und -sängern eine enorme Logistik. Ein großes Werk in vielerlei Hinsicht
„Sich auf neue Orte einlassen“ free
Mit „Messias“ fand erneut eine große Produktion in einem Tempelhofer Hangar statt – Anja Lawrenz, Technische Leiterin der Außenspielstätten der Komischen Oper Berlin, zur nötigen Infrastruktur und den Anforderungen an das technische Team
Gebärdensprache im Brillenglas
Eine Smartglass-Lösung von Panthea blendet sowohl Audiodeskription als auch dolmetschende Gebärdensprecher:innen – live oder aufgezeichnet – ins Sichtfeld Hörbehinderter. Unser Autor hat die neuartige Technologie im Pariser Théâtre de la Ville bei der Figurentheaterinszenierung „Le Spleen de l’ange“ und in der Comédie Française beim „Geizigen“ getestet
Gegensätze zieht sie an
Sabrina Bosshard schätzt die Plastizität von Text und Material. Nicht zuletzt wegen ihrer Kostüme für „Übergewicht, unwichtig: Unform“ am Staatstheater Nürnberg wurde sie dieses Jahr bei der Kritiker:innenumfrage der Zeitschrift „Theater heute“ zur „Kostümbildnerin des Jahres“ gekürt. Ein Porträt
Markt
Bau und Betrieb
Es ist so weit!
Fast 80 Jahre ist das Theater in Senftenberg alt, das nah gelegene Werkstattgebäude stammt noch aus den 50er-Jahren. Dessen Räumlichkeiten waren längst an ihre Grenzen gelangt, eine Sanierung und Erweiterung war dringend nötig. Dank einer Strukturförderung sind in zweijähriger Bauzeit moderne, großzügige Räume entstanden – und damit beste Arbeitsbedingungen für die Belegschaft. Seit Mitte Oktober ziehen die letzten Gewerke ein
„Wir halten das Haus lebendig“
Aus Sicherheitsgründen müsse der Brandschutz im Theater Ansbach verbessert werden, erklärte im Februar 2024 eine Sprecherin der Stadt. Betroffen von der Schließung ist der Große Saal des Hauses mit 418 Plätzen. Ein Gespräch mit dem Intendanten Axel Krauße zur gegenwärtigen Situation und zu den Folgen für den Spielbetrieb
Eine magische Transformation
Die beliebte und große Musicalbühne des Theaters Muzyczny in Danzig hat kürzlich ihre Ausstattung mit Beleuchtungstechnik erweitern und modernisieren können
Die Kunst des Zusammenspiels
Von der Schmiedewerkstatt zum international tätigen Unternehmen: Die SBS Bühnentechnik GmbH feiert in diesem Jahr ihr 150-jähriges Jubiläum. Ein guter Anlass für eine Würdigung von Innovationen für Kunst und Technik – mit dem Blick auf die Theaterlandschaft, als Teil des Weltkulturerbes
Bücher
Ausstellungen
Wir sind spielbar
Seit Anfang September hat die Puppentheatersammlung Dresden – eine der weltweit größten ihrer Art – ein neues Zuhause im Kraftwerk Mitte. Für die erste Jahresausstellung entwickelte das bekannte Kollektiv Rimini Protokoll eine immersive und multimediale Installation. Ein Besuch
Die Idee des Gesamtkunstwerks
Eine Stadt feiert sich und die künstlerische Vielfalt einer letzten großen Epoche: In Kooperation mit dem Münchner Stadtmuseum erinnern die Kunsthalle München in der Ausstellung „Jugendstil. Made in Munich“ und das Deutsche Theatermuseum mit „Kunst und Bühne“ sowie Audio-Touren zu architektonischen Highlights an den Traum vom Gesamtkunstwerk und den ganzheitlichen Aufbruch in das 20. Jahrhundert
Von Spezies zu Spezies
Das Tieranatomische Theater in Berlin ist ein Forschungs- und Ausstellungshaus der besonderen Art. Zurzeit beherbergt es noch bis zum 29. März 2025 die Ausstellung „Parrot Terristories“ des Interspezies-Kollektivs CMUK, in der Graupapageien die Hauptrolle spielen
Beruf und Bildung
Zwischen Begeisterung und Verantwortung
In einer Kooperation mit dem Theater Chemnitz realisierten dort die zwei Studierenden der TU Berlin Stella Brauer und Tabea Jorcke Bühnenbild und Kostüme für „Zwischen den Dingen sind wir sicher“. Im Interview berichten sie von ihren Erfahrungen von der Konzeption bis zur Premiere und geben Einblick in die größten Herausforderungen
Nachgefragt: Sina Kohn
Sina Kohn ist 38 Jahre alt, arbeitet bei den Wuppertaler Bühnen als Beleuchterin, ab und zu als Beleuchtungsmeisterin sowie als Ausbilderin für die Azubis zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik