Gebärdensprache im Brillenglas

Eine Smartglass-Lösung von Panthea blendet sowohl Audiodeskription als auch dolmetschende Gebärdensprecher:innen – live oder aufgezeichnet – ins Sichtfeld Hörbehinderter. Unser Autor hat die neuartige Technologie im Pariser Théâtre de la Ville bei der Figurentheaterinszenierung „Le Spleen de l’ange“ und in der Comédie Française beim „Geizigen“ getestet

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Theater für Menschen mit Sehbehinderung ist, dank Audiodeskription, seit Längerem im Angebot verschiedener Theaterinstitutionen. Doch wie steht es um das hörbehinderte Publikum? Im Theater entgeht ihm der Text, bei Tanzaufführungen die Musik. Es gab eine Zeit, da liefen manche Theaterstücke mit Simultanübersetzung in Gebärdensprache. Die Übersetzer:innen standen dabei mit auf der Bühne und wurden in gewisser Weise zu Schatten der Figuren des Stücks. Ein schöner, poetischer Nebeneffekt für das hörende Publikum. Aber teuer.

Zwei bis drei Übersetzer:innen waren pro Aufführung im Einsatz, doch das wie im Fall der Audiodeskription nur an bestimmten Abenden. Das wiederum erfordert ein Organisationsmodell, in dem das hörbehinderte Publikum in Gruppen zu den Aufführungen gebracht wird. Das ist nun nicht mehr nötig. Schon seit Längerem bietet die deutschfranzösische Firma Panthea Brillen an, in die vorbereitete Übertitel eingespielt werden können. Die Geräte liefern eine Art Augmented Reality mit Schrift, die direkt in den Brillengläsern erscheint. Und 2020 begann Panthea, in Frankreich Software zu testen, die auch Videos von dolmetschenden Gebärdensprecher:innen und Audiodeskription ...

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BTR Ausgabe 6 2024
Rubrik: Produktionen, Seite 22
von Thomas Hahn

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