Wir sind spielbar
Der Faden ist gerissen. Elon Musk kann sich nicht mehr umdrehen. Seinem Größenwahn tut es keinen Abbruch. Musk ist als Puppe erstaunlich klein. Aber die Gesichtszüge des reichsten Manns der Welt hat Puppenbauer Christian Werdin (BTR 3/2010) absolut originalgetreu nachgebildet.
Rimini Protokoll – die deutsch-schweizerische Künstlergruppe ist bekannt für ihre Theater- und Audioproduktionen – hat dem kleinen Elon als Kostüm ein „Occupy Mars“-T-Shirt mitgegeben, wie der echte Elon es selbst gern trägt, und ihm als Requisit ein Smartphone in die Hand gedrückt, mit dem er Selfies schießt. Auf eins „dürfen“ wir, sein Publikum in der Dresdner Puppentheatersammlung, sogar mit drauf. „Die Hand noch ein bisschen höher, stopp!“, dirigiert Musk seinen Marionettenspieler, der zum Schluss der Performance ein Eigenleben entwickelt und den in seinem Narzissmus in die Lächerlichkeit der Superman-Pose abdriftenden Musk vor sich selbst rettet. Seine Message konnte der aber bis dahin schon verbreiten: Werbung für die neue Geschäftsidee eines Chips, der Teile des Bewusstseins ersetzen soll, sodass gelähmte Menschen ihre Glieder wieder bewegen können, indem sie sie sozusagen fernsteuern – als wären sie ...
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BTR Ausgabe 6 2024
Rubrik: Ausstellungen, Seite 57
von Sophie Diesselhorst
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Das Spielzeit-Motto der Komischen Oper prangt im Dunkeln neben den hohen Hallen am Zaun zum Tempelhofer Feld: #allesaußergewöhnlich. Tatsächlich verwandelte sich der ehemalige Flughafen-Hangar 4 von August bis Oktober für Händels Oratorium „Messias“ in einen außergewöhnlichen Ort – mit Auf -, Abbau und Proben. In die denkmalgeschützte Halle wurde über mehrere...