Das Pollesch-Paradox
Nice Guy, wenn er so verstrubbelt durch die Wohnung schlurft, Körperspannung wie eine lockere Wäscheleine, Handy am Ohr und offenbar maximal besorgt über den Zustand seines aktuellen Gesprächspartners. Gerade ist er Stefan, später auch Paul, Claudia und gegen Ende, als erzählender Mitspieler, endlich auch Fabian. Hinrichs spielt sie alle – und alle gleich. In René Polleschs «ja nichts ist ok»-WG, der schon wegen der Mietpreise keiner entkommen kann, leben sie zu viert. Und genau darin liegt das Problem.
Einerseits gehen sich die kollektiv-singulären Mitbewohner:innen mächtig auf die Nerven, andererseits halten sie es ohne einander auch nicht aus.
Also durchleiden die Thirty- bis Fortysomethings Stefan/Paul/ Claudia/Fabian eine tiefgreifende Existenz-Unzufriedenheit auf allerdings keineswegs beunruhigendem, technisch hochstehendem Niveau – der WG-Kühlschrank kann sogar sprechen, selbst wenn er gefährlich nach Alexa klingt. Die Kriege in der Ukraine und in Gaza kommen natürlich auch vor – im dauerlaufenden Flat-TV. Nachhaltigkeit ist Thema, während sich die Amazon-Pakete im Wohnzimmer turmhoch stapeln. Also angemessen entwickeltes Weltkrisenbewusstsein bei eher entspanntem, ...
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