Ackerbohnen mit Majoran

Stückeschreiben bleibt schwer: In der Schaubühne macht Marius von Mayenburg «Peng», René Pollesch verabschiedet sich mit «Dark Star» von der Volksbühne, und am Deutschen Theater stellen die Autoren­theatertage neue Texte von Sivan Ben Yishai, Afsane Ehsandar und Yade Yasemin Önders vor

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»Ralph Peng war schon vorgeburtlich eine erstaunliche Erscheinung: Wie auf dem Ultraschall deutlich sichtbar, hat der kleine Ralph als Embryo seine Zwil­lingsschwester erwürgt, weil sie sich im Geburtskanal vordrängeln wollte. So beginnt ein Leben aus solidem Wettbewerbsgeist in einem gesunden Ego, das gerne über Fairness nachdenkt. Der kleine Racker entpuppt sich auch sonst als frühreif und talentiert.

Er neigt zur Gewalttätigkeit und verstümmelt seinen Geigenlehrer, vergeht sich an der Babysitterin oder schafft sich als erstes größeres Spielzeug ein Maschinengewehr an, spuckt gerne nationalistische Töne, deutet sich die Wirklichkeit wie sie ihm passt, glänzt mit fünf als Reality-TV-Star mit einer sexistischen Model-Show, in der er seine Mutter zur Miss Universum wählen lässt, schließlich erschossen wird und trotzdem weiterlebt, bis er auf einen gefährlich flimmernden roten Knopf drückt. So weit jedenfalls die Kernhandlung. Falls es noch eines Hinweises bedarf: Es handelt sich bei Marius von May­enburgs neuem Stück «Peng» um eine Trump-Parodie, die den Donald in die Knie zwingen wird.

All das – und jetzt kommen wir von der Individual- zur Gesellschaftskritik – wird von seinen ...

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Theater heute August/September 2017
Rubrik: Neue Stücke, Seite 32
von Franz Wille

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