Die Tragik eines Hoffnungslandes

Südafrika und die Sorge um das Offene: der Assitej World Congress «Cradle of Creativity» in Kapstadt

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Inmitten des aufgeregten Treibens zwischen Bahnhof und Long Street, dem Herzen Kapstadts, steht ruhig und selbstbewusst die alte Cape Town City Hall. Im edwardischen Stil nach dem zweiten Burenkrieg 1905 gebaut, ist sie jedoch längst nicht mehr nur Symbol von Kolonialzeit und Apartheid. Nelson Mandela hielt 1990 hier wenige Stunden nach der Haftentlassung seine erste Rede in Freiheit.

Vielleicht an diese Tradition anknüpfend entschied sich die Präsidentin der Internationalen Vereinigung für Kinder- und Jugendtheater (Assitej e.V.

) Yvette Hardie dazu, das Auftaktsymposium des Weltkongresses «Cradle of Creativity» 2017 hier zu veranstalten. Ein nicht einfaches Un­terfangen, denn wie sollte ausgerechnet an diesem Ort Kreativität verhandelt werden können, in dessen dicken Mauern Security Guards dem größten Teil der Öffentlichkeit Kapstadts keinen Zutritt in die prunkvollen Säle voll kolonialem Stolz gewähren? Wie bei anderen Wahrzeichen jener Zeit, den Theatern und Universitäten in den Städtchen und den Gutshäusern auf den Weingütern, wird die ambivalente Situation Südafrikas heute erlebbar. Die Studentenproteste im letzten Jahr, die eine monatelange Schließung der Universitäten zur ...

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Theater heute August/September 2017
Rubrik: International, Seite 54
von Julius Heinicke

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