Mehr als drei Schwestern
Seit vielen Jahren begegnen sich in Salzburg zur Festspielzeit Musik-, Literatur- und Theaterwissenschaftler, um sich in einem Symposion, das seit drei Jahren offizieller Teil des Sommerprogramms ist, über ein Thema zu unterhalten, das seine Wurzeln im Programm der Festspiele hat. Viele faszinierende Tagungsbände des Verlags Müller-Speiser belegen Reichtum und Variantenvielfalt der Symposien.
Erst seit 2002 trifft man sich, wieder unter Leitung von Ulrich Müller (und Silvia Kronberger), auch anlässlich der Osterfestspiele, wobei es im Austausch von Wissenschaft und Kunst zweimal um die Frau auf der Opernbühne ging: War der «Parsifal», genauer: die Figur der Kundry, 2002 der Auslöser für das Salzburger Ostersymposion, so unterhielt man sich im Folgejahr über Fidelio bzw. Leonore. 2002 diskutierten u. a. der Bayreuther Pressechef Peter Emmerich, «Parsifal»-Regisseur Peter Stein und Mitherausgeber Ulrich Müller – ein langjähriger Autor der Bayreuther Festspielprogramme, ein Forscher zwischen Mittelalter und Musical –, über «Kundry & Elektra und ihre leidenden Schwestern». Da ging es um Hysterie und Schizophrenie auf der Opernbühne, um den Unterschied zwischen Wolframs und ...
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