Ohne Rücksicht
Es gibt in Antwerpen einen berühmten Tiergarten. Stellen wir uns vor, dieser Zoo sei in finanzielle Schwierigkeiten geraten und werde alles andere als effizient verwaltet. Man kommt zu dem Schluss, dass die Probleme nur von außen zu lösen seien. Der Minister für Zoologie setzt daraufhin einen so genannten «Veränderungsmanager» ein. Und der schlägt nach Sichtung der Unterlagen vor: Wenn wir die Elefanten, Giraffen, Löwen und Affen verkaufen, ist der Laden wirtschaftlich wieder flott zu machen.
So ungefähr lässt sich die Situation beschreiben, in die der flämische Kulturminister Bert Anciaux und ein von ihm berufener «Veränderungsmanager» die seit geraumer Zeit finanziell angeschlagene Vlaamse Opera in Antwerpen und Gent gebracht haben. Der Hintergrund: Während der letzten vier Jahre lief in dem Haus ein Defizit von mehr als zwei Millionen Euro auf. Nun sollen, so die Absicht des Ministers, das Orchester und der Chor aufgelöst werden. Konkret: Ein Teil der Musiker könne in die beiden anderen Orchester der Region, das Flämische Radio Orchester sowie das flämische Philharmonische Orchester, wechseln. Aus diesen Klangkörpern lasse sich dann die musikalische Versorgung für das Opernhaus ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Die Rolle ist der Traum jedes Tenors und der Alptraum jedes Intendanten: Vermutlich gibt es derzeit selbst in der A-Klasse der Tenöre keinen Manrico, der aus dem diskografischen Schatten Franco Corellis oder des jungen Domingo heraustreten könnte. Auch für Zoran Todorovich, der sein Repertoire und seine Stimme in den letzten Jahren durch Rollen wie Pollione und Don...
Seit vielen Jahren begegnen sich in Salzburg zur Festspielzeit Musik-, Literatur- und Theaterwissenschaftler, um sich in einem Symposion, das seit drei Jahren offizieller Teil des Sommerprogramms ist, über ein Thema zu unterhalten, das seine Wurzeln im Programm der Festspiele hat. Viele faszinierende Tagungsbände des Verlags Müller-Speiser belegen Reichtum und...
Karlheinz Stockhausens Zyklus «Licht», sieben Opern mit einer Gesamtspieldauer von 28 Stunden, ist ein Ausnahmewerk, ein kühnes Projekt, das die künstlerischen Bedingtheiten der Gattung Oper in Frage stellt, ja sogar sprengt. Die beispiellose Komplexität der Werke von Karlheinz Stockhausen birgt in sich eine Herausforderung, sie stellt ein Opernhaus und die...