Kernsanierung um Offenbach
Köln steht Kopf, und das bereits vor Ausbruch der Fünften Jahreszeit. Die «Öffentliche Meinung» ist in Aufruhr. Die Lokalpresse machte mobil, nachdem es in der Premiere durch Zuschauerrufe zum Eklat gekommen war. Dabei schien alles so herrlich unverdächtig. Bernd Weikl sollte Offenbachs «Orpheus in der Unterwelt» inszenieren, Kabarettist Konrad Beikircher neue Dialoge dazu schreiben.
Außerdem meinte man, mit «Lindenstraßen»-Darstellerin Marianne Rogée und dem ehemaligen Regierungspräsidenten Franz-Josef Antwerpes zwei vermeintliche Asse im Ärmel zu haben, zumindest unter dem Aspekt Zuschauerattraktivität. «Orpheus» sollte ein unterhaltsames Schwerkaliber werden, eine Allzweckwaffe für Silvester und andere Festtage, doch das Ganze geriet zum Bumerang für alle Beteiligten.
Was ist geschehen? Weikl hat die Handlung in die Gänge der Kölner U-Bahn gesteckt. Dort tummelt sich neben Pluto, der zum Intendanten eines privaten Fernsehsenders mutiert ist und penetrant von Cheerleadern umwedelt wird, und Orpheus, dessen geigerische Künste ihm den Ruf eines «André Rieu von Köln» eingebracht haben, auch eine komplette Karnevalsgesellschaft, angeführt von Präsident Jupp alias Jupiter. Köln, wie ...
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