«Sometimes we sit and think»

Ein Gespräch mit der Schauspielerin Wiebke Puls, dem Regisseur Nicolas Stemann und dem Dramaturgen Carl Hegemann über berufskreative Theaterkünstler, das schöne Selbstausbeutungsverhältnis, die Angst vor dem Scheitern und das Kerngeschäft des Theaters

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TH Kreativität ist mittlerweile eine generelle Forderung an jeden Zeitgenossen. Kein Mensch, kein Unternehmen, kein Produkt, das nicht kreativ und damit innovativ sein will, das nicht immer besser, perfekter, anders werden will. Dabei wird aus der schönen Selbstentfaltung von einst möglicherweise ein gar nicht so schöner Kreativzwang. Dem wollen wir nachgehen – in verschiedener Hinsicht.

Zunächst, was bedeutet das für das persönliche Leben, wenn die Arbeit das Leben ist? Wie fühlt sich das an? Hat Kunst unter solchen Bedingungen noch etwas mit Freiheit zu tun? Ist ein Künstler noch so etwas wie ein autonomes Individuum oder eher eine Ware? Was bedeutet es überhaupt fürs Theater und die Kunst, wenn die Welt drum­herum ebenso kreativ sein will? Ist Theater überhaupt noch so etwas wie ein kreatives Leit­medium? – Nicolas Stemann, Sie sind eins der Alphatiere eines Regietheaters, das sich in den Stadt- und Staatstheatern hierzulande durchgesetzt hat. Wie sieht es denn bei Ihnen mit Kreativitätsdruck aus? Spürt man den – oder führen Sie das entspannte, selbstbestimmte Theaterkünstlerleben, von dem man einmal geträumt hat?

Stemann Zunächst einmal bin ich wirklich in der luxuriösen ...

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Theater heute Jahrbuch 2012
Rubrik: Das Theater mit der Kreativität, Seite 10
von Barbara Burckhardt, Franz Wille

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