Auswertung
Über nichts waren sich die Kritiker in diesem Jahr so einig wie über das Ausländische Stück des Jahres: «Three Kingdoms», Simon Stephens’ in enger Zusammenarbeit mit Sebastian Nübling entstandenes englisch-deutsch-estisches Drei-Länder-Stück zum europäischen Sexhandel mit Frauen. 18 Fans vereinte es in einem Boot, 6 mehr als das glatte Dutzend, das sich beim Deutschen Stück des Jahres auf Altmeister Peter Handkes Familiensaga «Immer noch Sturm» verständigen konnte, dem René Polleschs «Fatzer»-Kommentar «Kill your Darlings» mit 8 Stimmen folgte.
Die Inszenierung des Jahres heißt «Faust I + II», von Nicolas Stemann in großer Stilvielfalt fürs Thalia Theater Hamburg und die Salzburger Festspiele inszeniert und von 13 Kritikern für herausragend befunden. 9 nannten auch den «Faust»-Dramaturgen Benjamin von Blomberg als Dramaturg des Jahres. Ebenfalls 9 erwärmten sich für Vegard Vinge und Ida Müllers Mammut-Performance «John Gabriel Borkman» im Prater der Berliner Volksbühne, 6 stimmten für Herbert Fritschs Kaiserzeit-Schwank «Die (s)panische Fliege» von Arnold & Bach, ebenfalls Volksbühne, dessen überlebensgroße Teppich-Trampolin-Ausstattung Fritsch auch zum Bühnenbildner des Jahres ...
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