Neue Stücke · Aufführungen (4/2020)
Aufführungen
Deutliche Frauenübermacht auf der Regiebank im April: Alize Zandwijk kämpft in Bremen gegen den Kapitalismus und für Brechts «Die Heilige Johanna der Schlachthöfe».
Daniela Löffner zerlegt in Dresden mit Wedekinds «Lulu» männliche Geschlechterbilder. Susanne Wolff gibt in Frankfurt/M. Dea Lohers «Das Leben auf der Praca Roosevelt» einen neuen Auftritt. Anita Vulesica wird in Graz mit Thomas Köcks «dritte republik» Europas Grenzen neu vermessen.
In Hamburg nimmt sich Charlotte Sprenger Cassavetes’ Kinotheaterwahrheitssuche «Opening Night» neu vor. Marlene Monteiro Freitas geht in ihrer Münchner Produktion «Mal – Embriaguez Divina» den Spielarten des Bösen auf den Grund. Susanne Kennedy erkundet ebendort mit Markus Selg die transformative Kraft von Paradoxien mit Hilfe künstlicher Intelligenz. Und in Zürich widmet sich Yana Ross Ottessa Moshfeghs Roman «Ein Jahr der Ruhe und Entspannung». Aber keine Sorge, Jungs. Es gibt sie noch, die großen Regisseure und Intendanten. Johan Simons greift in Bochum nach «King Lear», hat sich aber von Miroslava Svolikova wohlweislich eine neue Fassung schreiben lassen. Und auch Stefan Bachmann lässt seine feingliedrige Regiepranke in ...
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Mit Volker gab es keine Proben. Statt zu proben kam Volker mit dem Taxi zu mir nach Weißensee, wir haben ohne viel zu reden Opernfilme gekuckt: Jean Pierre Ponelle, Otto Schenk, Karajan und unsere Lieblingstenöre gehört. Max Lorenz, der schwule Wagnerheld, war der genialste. Volker hatte ihn in Wien persönlich kennengelernt, als er dort am Max-Reinhard-Seminar...
Ich sitze in der letzten Maschine aus Teheran. So sieht es aus. Den Flughafen habe ich immer gehasst. Der Teheraner Flughafen IKA, weit entfernt von der Stadt in einer Wüstenlandschaft, hat nichts zu tun mit dem Teheran, das ich kenne, ist aber meine Verbindung in den Iran. Heute Nacht kriegt er von mir mehr Mitleid als Hass. Denn nun sitze ich neben vielen Iranern...
Manche Standard-Perspektiven, -szenen und -formulierungen verwechselt man mit der Realität, einfach weil sie wieder und wieder und wieder reproduziert werden. Aber, Überraschung, das alles ist gar nicht die Welt. Es ist ein Abbild. Ein verstaubtes, ein einseitiges, enges, ein nicht zuletzt gefährliches. Diesem zumeist männlichen, heteronormativen,...