Neue Stücke

Die interessantesten Uraufführungen im Dezember 2010, ausgewählt von der «Theater heute»-Redaktion.

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Es ist Spargelzeit! Jedenfalls im Wiener Volkstheater, wo Gianina Cãrbunarius böse Groteske «Spargel» um den rumänischen Saisonarbeiter Dani und seine Schnäppchenjagd im britischen Supermarkt von Christina Hommel uraufgeführt wird. Um das Leben auf den Feldern eines europaweiten Arbeitsmarkts kreist auch das mit dem Förderpreis des Berliner Stückemarkts ausgezeichnete Stück von Claudia Grehn «Ernte», das Dominic Friedel im Berliner Maxim Gorki Theater präsentiert.

In Mecklenburg-Vorpommern hängen geblieben sind dagegen die Zeitarbeiter und Ein-Euro-Jobber in Anne Rabes «Als ob schon morgen wär». Das Porträt einer perspektivlosen Generation, deren Ausbruchsversuche ins Desaster führen, zeichnet am Mannheimer Nationaltheater Anna-Lena Kühner. Ausbruch und Verpflichtung, nämlich für die alten Eltern, ist auch das Thema in Eva Rottmanns Familien-Stück «Unter jedem Dach (ein ach)», das Dominique Schnizer in Heidelberg aufblättert. Schreiben auch noch Männer Stücke? Ja! Im Ausland jedenfalls. Zum Beispiel der Schweden-Tunesier Jonas Hassen Khemiri, der in «Fünf Mal Gott» eine Gruppe narzisstischer Schauspielschüler keinen Geringeren als den Schöpfer persönlich verkörpern lässt, Deborah ...

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Theater heute Dezember 2010
Rubrik: Service, Seite 58
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Zum Glück gibt es den Hund. Titelheld, Referenzvieh, Kommentator. Bakunin heißt er, spricht wie ein Buch und ist somit in keinem Haustier-Klischee auch nur ansatzweise unterzubringen. In Dirk Lauckes (Anti-)Gentrifizierungsposse «Bakunin auf dem Rücksitz», von Sabine Auf der Heyde in den Kammerspielen des Deutschen Theaters uraufgeführt, ist der Hund des toten Jörg...

Wie geht‘s uns denn heute?

Das Unbehagen in der Kultur» ist anscheinend Privileg derer, die für Kultur verantwortlich sind. Schon Sigmund Freud zog 1930 ein kritisches Resümee der Moderne und ihrer Errungenschaften, zu denen auch die Psychoanalyse zählt: So sehr der Mensch sein Triebleben zugunsten der Beherrschung der Natur auf Eis gelegt habe, die Aggression verschwinde so nicht aus der...

Von Massen und Minderheiten

«Maximum City» nennt der Autor Suketu Metha Bombay, und seine gleichnamige journalistische Erzählung beginnt mit dem Satz: «Bald werden mehr Menschen in Bombay leben als auf dem australischen Kontinent.» (Suketu Metha: Maxium City ­– Bombay, Lost and Found, Vintage, 2005) Man schätzt Bombays gegenwärtige Einwohnerzahl auf über 20 Millionen, die Bevölkerungsdichte...