Mogarabirandodakari
Es muss ein prächtiges Beerdigungswetter geherrscht haben im Februar 1948, als Karl Valentin bestattet wurde: «Als wir fortgingen, erlaubte der Dahingegangene uns zuletzt doch auch noch ein stilles Lächeln – darüber, dass er im Fasching, am Rosenmontag gestorben war und an einem Aschermittwoch begraben worden war, an dem es aus einem filzig-grauen Himmel auf die schwarzen Schirme regnete wie an Allerseelen.
»
Danach setzte sich der Schriftsteller, Kritiker und Diplomat Wilhelm Hausenstein endlich an den Schreibtisch und verfasste jenen langen Aufsatz über seinen scheuen Freund, den er schon längst hatte schreiben wollen, um ihn zusammen mit einer Fotoserie Valentinscher Selbstinszenierungen herauszugeben. Aber es war ihm immer etwas dazwischen gekommen; schließlich hatte Valentin die Fotos kurz vor seinem Tod ohne Text als Leporellos zur Eigenwerbung gedruckt. 70 Jahre später sind sie jetzt doch noch zusammengekommen, die Bilder und der Text, für den bemerkenswerten Band «Karl Valentin – 64 Fotographien» im Schirmer/Mosel-Verlag.
Hausenstein, ein früher Fan und publizistischer Begleiter Valentins, gelingt mit «Die Masken des Komikers» eines der prägnantesten Porträts des Autors ...
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Theater heute August/September 2019
Rubrik: Foyer, Seite 1
von Franz Wille
Figuren:
Svenja Hospizclown, Guter Mensch
Der Don Svenjas klassistische Abspaltung
Püppi Älteste Hospizpatientin. Zäh wie Rindsleder
Aram Dienstleistungsproletariat
Anmerkungen:
1.) Unterstrich – bedeutet der Don fährt in Svenja und spricht durch sie
2.) // – bedeutet Jumpcuts in den Vlogs
3.) Arams Akzent ist im Text ausgeschrieben, möge aber als Mittel maßvoll...
Übermut ist diesem Peer fremd. Er ist ein Träumer nicht aus Lust, sondern aus Not: Seine Träume sind verdrehte Fluchtversuche, sucht er doch im Eskapismus die Anpassung, im Ausbruch den Einbruch, sehnt er sich doch nach Zugehörigkeit und Heimkehr. Seine Großmannsfantasien sind ein fortwährendes Ringen um Liebe und um Anerkennung, das ebenso fortwährend scheitern...
Die österreichische «Theaterallianz» ist ein 2013 gegründetes Netzwerk von sechs Theaterhäusern in sechs verschiedenen Bundesländern, die besonderen Wert auf zeitgenössische Dramatik legen und einschlägige Inszenierungen untereinander austauschen. Seit 2016 vergibt die Theaterallianz auch einen Autor*innenpreis, wobei die damit ausgezeichneten Stücke an allen...