Frequenzen im Extrembereich
Gottesanbeterinnen (lat. Mantodea), auch Fangschrecken genannt, sind ganz erstaunliche Tiere. Sie verfügen über die Gabe, langanhaltend reglos in jener aus Menschensicht betend wirkenden Haltung auszuharren, um dann im entscheidenden Augenblick mit einem präzisen Fangapparat Insekten aus der Luft zu fangen. Sie sind äußerst gut getarnt und dadurch leicht etwa mit einem hellgrünen Blatt zu verwechseln.
Und: Neben einem ausgeprägten Sehsinn verfügen einige Arten auch über ein zwischen den Hinterhüften liegendes Hörorgan, das sie dazu befähigt, Frequenzen in Extrembereichen wahrzunehmen – bestimmte Gottesanbeterinnen vermögen also Geräusche und Töne zu hören, welche die meisten anderen Tiere nicht wahrnehmen können.
Auch die Titelfigur in Anna Papsts neuem Stück «Die Gottesanbeterin» hört und sieht mehr als andere. Rita hat Gott gesehen und seine Stimme gehört. Und sie hat die Gabe, die Menschen zu erreichen – durch ihre Gebete heilt sie Verletzte, Kranke, Farbenblinde, sie verschafft verzweifelt Arbeitssuchenden einen Job, einsamen Herzen den Traumpartner, Paaren mit Kinderwunsch das langersehnte Babyglück.
Nach dem Vorbild der Comunidade Shalom in Brasilien, wo über 4.000 Menschen ...
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Theater heute Jahrbuch 2012
Rubrik: Die neuen Stücke der Spielzeit, Seite 164
von Andrea Schwieter
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