Der Spuk im Hause Goethe
Das Haus, von dem ich erzählen will (und in dem es in mehr als einer Hinsicht nicht mit rechten Dingen zugeht), habe ich im sehr frühen Morgengrauen des 1. August 2007 zum ersten Mal betreten. Tags zuvor war ich in der pannonischen Sommerhitze von Bratislava mit dem Taxi zum letzten Mal durch die Barockstadt zum Flughafen gefahren (meine Möbel, Bücher, Kleider, Bilder waren schon auf dem Weg nach Bremerhaven) und hatte Europa für ein paar Jahre den Rücken gekehrt.
Zehn Stunden später umgaben mich die karibisch feuchtheiße Atmosphäre New Yorks, die unübersehbaren Menschenmassen, der allgegenwärtige Lärm. «Hier wirst du es nicht allzu lang aushalten», sagte ich mir damals manchmal. Am 1. August konnte ich nachts um vier nicht mehr schlafen. Ich zog mich an und ging in die dunklen, windigen, tropischen Straßen hinaus. Einsame Kühlanlagen brausten in den fußballfeldgroßen Fassaden.
Ein Starbucks an der Ecke hatte schon offen. Ein Kaffee, ein Sandwich, die «New York Times». Ich war, sagte ich mir in diesem Moment, angekommen in meiner neuen Stadt. Während die Sonne aufging, wanderte ich vom Hotel an der Westside durch den Central Park zu meinem künftigen Arbeitsplatz an der Fifth ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Theater-heute-Artikel online lesen
- Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Hmm … was wünsch ich mir denn vom Christkindl? Erst einmal hat es mich in diesem Jahr schon reich
beschenkt. Meiner und der Arbeit meiner fast 2000 Akteure bei den Oberammergauer Passionsspielen wurde in diesem Jahr so viel Aufmerksamkeit beschert, dass ich es fast nicht wage, mir noch etwas zu wünschen. Und trotzdem: Ich wünsche mir Mut.
Ich wünsche mir, dass wir...
Zweimal Elfriede Jelinek am Rhein, zwei rivalisierende Städte, zwei gegensätzliche Konzepte für den Umgang mit Jelineks Texten: einmal «Skandal», einmal «Triumph». Der Düsseldorfer Skandal dauerte zwei Vorstellungen lang: massenhafter Abgang des Publikums während der Premiere, ein Zuschauer bespuckt eine Regieassistentin nach der zweiten Vorstellung. Ab der...
So ähnlich wie Matze in dem Stück «Ultras», das im Thalia-Theater Halle vor einem Jahr für erheblichen Wirbel sorgte, geht es der Bühne nun selber. «Manchmal ist es absurd», sagt der zu so ziemlich allem bereite Fußballfan da, «manchmal hörst du sowas wie: ‹geile Choreo!› und so. Aber die Leute haben gar keine Ahnung. Weil der, ders entworfen hat, steht mit...