Bremen: Eine rohe Generation
Ein Mann sitzt auf dunkler Bühne. Vor ihm ein Mobile aus geschliffenen Glasscheiben, auf die Filme projiziert werden, Schatten, Schemen. Das Publikum überquert den Raum und steht plötzlich zwischen jungen Menschen (Fabian Eyer, Judith Goldberg, Philipp Kronenberg, Meret Mundwiler aus dem Ensemble des Jungen Theaters Bremen), einem kreischenden, flügelschlagenden Schwarm. Ein kurzer Schreck, dann flimmern die Videos weiter, und dann hat man auch seinen Platz gefunden.
Mit diesem Einstieg stellt Alexander Riemenschneider klar, wo er mit seiner Dramatisierung von Ödön von Horváths 1937 erschienenem Roman «Jugend ohne Gott» hin will: zum Krimi und zum Schocker, die die Vorlage auf jeden Fall ist. Aber «Jugend ohne Gott» ist eben auch eine Geschichte vom Vorabend des Nationalsozialismus. Die kommt in der Koproduktion von Schauspiel- und Jugendsparte des Bremer Theaters jedoch nicht vor. Gezeigt wird zwar ein Lehrer, der vor einer sich rechts radikalisierenden Klasse versagt, aber wirklich interessant ist der sich entwickelnde Kriminalfall: Ein Schüler wird erschlagen, ein Kommissar ermittelt, es gibt ein falsches Geständnis. Spannend. Heute allerdings stellt die Schulpolitik ein ...
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Theater heute Februar 2020
Rubrik: Chronik, Seite 57
von Falk Schreiber
Die drei Künstlerfiguren, um die herum sich nacheinander die Kulturkämpfe von Thomas Melles «Ode» entfalten, sind eines schon mal nicht oder zumindest nicht in reinster Form: weiße, heterosexuelle Normalmänner aus dem Bürgertum. Die Konzeptkünstlerin und Direktorin der Kunstakademie Anne Fratzer, die die Öffentlichkeit mit einer unsichtbaren Luft-Skulptur unter...
Ohrenbetäubendes Unheilsdröhnen, Gewitterbeats und elegisches Gewummer. Dazu dreht sich ein metallbeschlagenes viereckiges Monstrum in der Bühnenmitte, um das sich auf Kniehöhe eine kleine Sünderbank schlängelt. Das Licht im neblig trüben Raum kommt nur funzelig von oben und leuchtet steil wie in eine Untergangskathedrale. Drunten auf dem Bühnenboden kringeln und...
Aalen, Theater der Stadt
1. nach Schiller, Johanna im Ratssaal
R. Tonio Kleinknecht und Tina Brüggemann
15. Fuchs, Das Heimatlied
R. Winfried Tobias
Altenburg Gera, THeater
16. Hauptmann, Die Ratten
R. Manuel Kressin
Augsburg, Theater
21. Hašek, Brecht und Hulova, Švejk/Schwejk (U)
R. Armin Petras
29. Projekt, Auf dem Paseo del Prado mittags Don Klaus (U)
R. Johannes...