Aufführungen

Die interessantesten Premieren im Dezember 2010, ausgewählt von der «Theater heute»-Redaktion.

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Der Dezember bringt erstaunliche Zeitreisen zurück ins 20. Jahrhundert, als die Welt noch übersichtlicher war; vor allem in Amerika, damals noch unbestrittene Nummer 1 als Weltwirtschaftsmacht.

Mit allen dazugehörigen Klassenausdifferenzierungen, von den Wanderarbeitern in John Steinbecks Roman «Früchte des Zorns» (1939), den Armin Petras fürs Berliner Gorki Theater dramatisiert, über Arthur Millers Kleinstadtsaga «Alle meine Söhne» (1948), die Roger Vontobel ins Deutsche Theater verpflanzt, bis zu Tennessee Williams’ Plantagen-Großbürgertum, das sich um die «Katze auf dem heißen Blechdach» (1955) schart, der Sabine Auf der Heyde in Dresden nachspürt. In Deutschland blühte das Drama 20 Jahre später auf: Botho Strauß erkundete 1975 «Bekannte Gesichter, gemischte Gefühle», die jetzt in Düsseldorf Stefan Rottkamp aus der Versenkung holt, in der sich lange auch Franz Xaver Kroetz’ «sozialkritisches Volksstück» «Stallerhof» (1972) befand, dem jetzt am Wiener Burgtheater David Bösch neues Interesse schenkt. Näher im Heute angekommen ist im Deutschen Theater Dimiter Gotscheff mit Aki Kaurismäkis Film-Nachdichtung vom Guten im Menschen «Der Mann ohne Vergangenheit», und zweifellos ins ...

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Theater heute Dezember 2010
Rubrik: Service, Seite 57
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Weitere Beiträge
Neue Stücke

Es ist Spargelzeit! Jedenfalls im Wiener Volkstheater, wo Gianina Cãrbunarius böse Groteske «Spargel» um den rumänischen Saisonarbeiter Dani und seine Schnäppchenjagd im britischen Supermarkt von Christina Hommel uraufgeführt wird. Um das Leben auf den Feldern eines europaweiten Arbeitsmarkts kreist auch das mit dem Förderpreis des Berliner Stückemarkts...

Mehr Mut!

Hmm … was wünsch ich mir denn vom Christkindl? Erst einmal hat es mich in diesem Jahr schon reich
beschenkt. Meiner und der Arbeit meiner fast 2000 Akteure bei den Oberammergauer Passionsspielen wurde in diesem Jahr so viel Aufmerksamkeit beschert, dass ich es fast nicht wage, mir noch etwas zu wünschen. Und trotzdem: Ich wünsche mir Mut.

Ich wünsche mir, dass wir...

Kein Himmel auf Erden

Obwohl die Spielzeit am Nürnberger Staatsschauspiel mit «Paradiesische Zustände» überschrieben ist, herrscht auf den Bühnen die pure Angst: vor wirtschaftlichem Absturz, vor Überfremdung einerseits und vor gesellschaft­licher Ausgrenzung andererseits. Sieht so das Paradies aus?

Den Himmel auf Erden zumindest haben die meisten Erwachsenen und Jugendlichen erwartet,...