Über alle Hoffnung erhaben

Auch in Frankreich drohen Kulturkürzungen von ressentimentgeladener oder desinteressierter Seite. Trotzdem gibt es Lichtblicke bei Caroline Guiela Nguyen und François Tanguy

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Mehr Steuern, weniger Ausgaben. Frankreich geht es nicht anders als anderen Ländern, es muss gespart werden. Mit Ach und Krach und viel zu spät hat Premier François Bayrou seinen Staatshaushalt durchgedrückt, der 50 Milliarden Euro einbringen soll, 20 Milliarden über zusätzliche Steuern, 30 Milliarden durch Kürzungen in den Ministerien. Für die Kultur bedeutet das nichts Gutes. Zumal auch die Regionen – die die Hauptlast der Kultursubventionen tragen – massiv abbauen.

«Man muss die Axt nehmen und [die öffentlichen Ausgaben] zerlegen», fordert etwa Valérie Pécresse, die Präsidentin der Region Ile-de-France, wo wichtige Theater wie die von Saint-Denis, Nanterre und Aubervilliers stehen. Pécresse war Staatsministerin unter Nicolas Sarkozy und ist eine Bewunderin von Elon Musk («Ich habe davon geträumt, Elon Musk tut es», schrieb sie auf X) wie offensichtlich auch des argentinischen «Kettensäge»-Präsidenten Javier Milei.

Aber auch sozialistische Regionalregierungen bleiben vom Sparprogramm nicht verschont. Der Unterschied liegt einzig darin, dass sie es nicht als Kulturkampf verstehen. So hat das sozialdemokratisch regierte Departement Hérault seinen Kulturetat für 2025 um die Hälfte ...

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Theater heute 2025
Rubrik: International, Seite 40
von Andreas Klaeui

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