Theaterneubauten: Große Visionen, kleine Lösungen
Schwarz wölbt sich das tonnenförmige Dach empor, weit sichtbar über der Stadt. Weiß schichten sich Platten am Ufer des Fjords, zwischen ihnen glänzen blaue Fensterreihen hervor. Nüchtern ragt der pyramidenförmige 50er-Jahre-Bau in die Höhe, seine Schlichtheit feiert keine architektonischen Triumphe. Wie sich Theaterbauten im Stadtraum zeigen – hier in Lyon, Oslo und Köln –, ist höchst unterschiedlich.
Doch ihre städtebauliche Einbettung spielt eine wichtige Rolle, ist ihre Architektur doch stets ein Signal an die Städtebewohner: Zu wem setzt sich das Theater in Beziehung? Wer wird hier präsentiert, repräsentiert – und auf welche Weise? Sie sind gleichzeitig Orte der Transparenz und der Öffnung, jedoch auch bergende Schiffe der Kunst, die darin entsteht.
In Frankfurt ging eine Ausstellung diesen Besonderheiten von Theaterbauten nach. «Große Oper – viel Theater?» ist ein Gemeinschaftsprojekt des Deutschen Architekturmuseums (DAM) und des Frankfurter Kulturdezernats. Denn die Ausstellung zeigte Sanierungen und Neubauten europäischer Theatergebäude aus den letzten Jahren und soll damit Ideengeber sein für die Zukunft der Städtischen Bühnen. Wie so viele Bühnen der Republik müssen sie ...
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Theater heute Juni 2018
Rubrik: Magazin, Seite 71
von Esther Boldt
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