Sprachlosigkeit der Liebe
Das Foyer der Kammerspiele ist in rotes Licht getaucht. Herzen zieren die Wand hinter einer Kleinkunstbühne, auf der in der Pause Chansons vorgetragen werden und Lebenspraktisches von Bertolt Brecht: «Am besten fickt man erst und badet dann.» Ein zweiter Raum empfängt in kühlem Neonambiente. Auf einer Leinwand laufen hausgemachte Kurzfilme über Liebeslust und Liebesweh. «Hurt», singt Johnny Cash. Gegenüber, auf einer geräumigen Spielwiese, verwirklicht ein Zuschauerpärchen kuschelnd die Botschaft dieses Abends: Es ist «Zeit zu lieben».
Die zweite Cottbusser Theaternacht – nach «Zeit für Helden» im November – verlangt vom Besucher wiederum eine Entscheidung zwischen jeweils zwei parallel aufgeführten Stücken: «Past Perfect» von Nicky Silver oder «zeit zu lieben zeit zu sterben» von Fritz Kater; «Werther. Sprache der Liebe» von Kristo Sagor oder «Welche Droge passt zu mir?» von Kai Hensel. Die Herausforderung, mit dem glücklich zu werden, was man ausgewählt hat, passt schön zum Thema. Beginnt doch Liebe, wenn man aufhört, sich über Alternativen den Kopf zu zerbrechen.
Fritz Katers «zeit zu lieben zeit zu sterben», inszeniert von Leyla-Claire Rabih auf der Probebühne des Hauses, räumt ...
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