Ödön von Horváth: Niemand
Die Textgrundlage für die hier abgedruckte Tragödie «Niemand» von Ödön von Horváth ist ein
hektographiertes Typoskript, das der Berliner Verlag «Die Schmiede» 1924 als Bühnenmanuskript hergestellt hat.
Das Typoskript, das sich im Besitz der Wienbibliothek im Rathaus befindet (ZPH 1666), ist der
einzige bekannte Textzeuge dieses Werks.
Der vorliegende Abdruck von «Niemand» weicht nur an wenigen Stellen von der Textgrundlage ab:
Eindeutige grammatikalische Unstimmigkeiten (z.B.
«das» statt «dass») sowie Tippfehler wurden stillschweigend
korrigiert. Anlautende große Umlaute, die im Typoskript als «Ae», «Oe» und «Ue» realisiert sind,
wurden durch «Ä», «Ö» und «Ü» ersetzt. Ansonsten blieben Orthographie und Interpunktion der Vorlage unangetastet. Die wenigen handschriftlichen Korrekturen, die das Typoskript aufweist, wurden übernommen.
Personen
Klein
Gilda
Ursula
Vier schwarz gekleidete Männer
Hausmeisterin
Konditor
Fürchtegott Lehmann
Wladimir
Malermeister
Glasermeister
Schreinermeister
Kellnerin
Der grosse Wirt
Die Nachfolgerin
Fremder
Uralter Stutzer
Zwei Detektive
Backfisch
Uralte Jungfrau
Betrunkener
Erstes Bild
Bühnenbild:
Ein Treppenhaus.
Unten links im Hintergrunde das offene Haustor
– – – ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein
- Alle Theater-heute-Artikel online lesen
- Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Theater heute Juni 2017
Rubrik: Stückabdruck, Seite 99
von Ödön von Horváth
Das Kissen liegt in seiner goldenen Kiste, als hätte der Ellbogen eines Riesen soeben eine Kuhle hinterlassen. Adrett drapiert, ein bisschen grell gemustert und so richtig riesig eben, türmt es sich zu einer Landschaft, so dass acht Menschlein wie Wollmäuse darauf herumturnen können.
Nur darf man sich dieses Ungetüm auf keinen Fall als Ruhekissen vorstellen....
Die Sowjetunion ist für Darja und mich in erster Linie die Familie.» Ungefähr nach vier Stunden spricht Niza Jaschi (Lisa Hagmeister) diesen Satz über sich und ihre Schwester (Franziska Hartmann). Ein zentraler Satz in Jette Steckels Uraufführungsinszenierung von Nino Haratischwilis «Das achte Leben (für Brilka)» am Hamburger Thalia – weil die Passage das narrative...
Mit einem lauen Witz beginnt das Gespräch zweier Beschädigter; beide, er, Michael, und sie, die «Renata» genannt wird, treffen aufeinander in der Cafeteria einer Jugendpsychiatrie; sie kellnert und bringt fast immer Tee, wenn er Kaffee möchte. Und umgekehrt … Was sie denn so mache außerhalb des Cafés, fragt er. «Terrorismus!» sagt sie – hä? Nochmal bitte:...
