Köln: Puppentod
Gott ist klein, und Woody Allen ist sein Mörder. Aber eigentlich geht es nicht um Religion, sondern um eine Bühnenkonvention. Der «deus ex machina» verunglückt am Ende der Komödie «Gott». Es geht um Fiktion, um die Verabredung, dass die Bühne nicht die Wirklichkeit ist – und diese Konvention ist nicht umzubringen.
Es hat viele Vorteile, Woody Allens überdrehte Farce von 1975, in der sich die Spiralen der Selbstreflexion so in die Höhe schrauben, dass einem schwindlig werden kann, mit Puppen und Schauspielern zu spielen.
Man kann leicht verschiede Illusionsebenen mischen oder übereinanderschichten. So versucht es Moritz Sostmann als Regisseur am Schauspiel Köln.
Die Bühne von Klemens Kühn: ein monumentales Landschaftsgemälde mit einer Akropolis im Stile Tischbeins (Illusionsebene Nr. 1). Durch mehrere übermalte Klappen aber kann es sich in eine Puppenbühne verwandeln (Illusionsebene Nr. 2). Vor dem Bild streiten sich Philipp Pleßmann als Tragödienautor Hepatitis und Bruno Cathomas als Schauspieler Diabetes um den Schluss ihres Dramas (Illusionsebene Nr. 3). Nachdem ihnen der Theatertechniker Trichinosis das Flugwerk des hereinschwebenden rettenden Gottes demonstriert hat, ...
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Theater heute Juni 2018
Rubrik: Chronik, Seite 58
von Gerhard Preußer
Figuren:
Das gesamte Ökosystem
es beinhaltet
Den Vorsänger
1 Spieler_in
Die Stimme Ö1
Die Stimme Ö2
Die Stimme Ö3
je 1 Spieler_in, die gleichzeitig (einige der) folgen-
de(n) spielen können
Sarah Taylor
Jeff Bremer
Matt Nobile
Marc Andrews
Tyler Hadley
Mary-Jo Hadley
Ricardo Acevedo
Michael Mandell
Nevin Yıldırım
Nurettin Gider
Nils Donath
Nils’ Freundin
Die...
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