Knopf im Ohr
Peter Zadek, 82, hat Hörprobleme, wie er im Gespräch mit Ascan Gossler von der Hörgeräte-Firma «oticon» darlegt: «Für Menschen mit Hörminderungen verwandelt sich ein Theaterraum leicht in eine große Arena, in der die akustische Orientierung eine Herausforderung darstellt. Ich hatte das Gefühl, mich immer stärker anstrengen zu müssen, um der Kommunikation folgen zu können. Für mich nahm das irgendwann bedrohliche Ausmaße an.
» Schuld daran sind unter anderem berufsbedingte Risiken: «Ich denke, dass der Hörverlust auf meine langjährige Zusammenarbeit mit der Rockband Einstürzende Neubauten zurückzuführen ist. Die Musiker sind und waren bekannt für ihre extrem lauten Aufführungen. Und ich habe nie Vorkehrungen getroffen, um die Lautstärke abzumildern.» Mit dem neuen Hörgerät ist aber alles wieder gut: «Seitdem habe ich das Gefühl, neu zu hören. Ohne könnte ich meinen Beruf nicht weiter ausüben.» Eitle Scheu vor der Hörhilfe kennt Zadek auch nicht: «Einen Knopf im Ohr zu tragen ist heutzutage doch eigentlich keine große Sache. Wenn man sich auf der Straße umschaut, fällt einem schnell auf, wie viele Menschen mit Mini-Kopfhörern, einem iPod, Headsets etc. herumlaufen. Mir jedenfalls ...
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