Innovation in Permanenz
Offensichtlich wollte Wolfgang Schneider, Direktor des Instituts für Kulturpolitik der Universität Hildesheim, das richtige Verständnis und die Relevanz der wissenschaftlichen Studie «Das Freie Theater. Die Modernisierung der deutschen Theaterlandschaft (1960-2010)» nicht leichtfertig dem Lektüreprozess überlassen. Henning Fülle «kennt sich allumfassend aus», glaubt der Doktorvater dem Autor in einer Art professoralen Gutachten «Zum Geleit» bescheinigen zu müssen.
Als «kompetenter Forscher» und «Akteur des Freien Theaters» zugleich wisse Fülle, «wo Akzente zu setzen sind, was als Meilenstein zu deklarieren ist, welche Texte Relevanz haben». Auch das sich bereits im Vorwort manifestierende wissenschaftliche Selbstverständnis dürfte (nicht nur) eingefleischte Wissenschaftler*innen zum Gruseln bringen: Schneider zufolge ist «der Erkenntnisgewinn der Forschungen» auch «dahingehend zu bewerten, wie Entwicklung, Status und Perspektive des Gegenstandes in den kulturpolitischen Diskurs Eingang finden und die Theaterpolitik mit Reformvorschlägen bereichert wird».
Ewig jung: die Reformdiskurse der 60er
Nun haben seit Erscheinen des «Recherche»-Bandes 125 bei «Theater der Zeit» im November ...
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Theater heute Mai 2017
Rubrik: Magazin, Seite 79
von Anja Quickert
Premieren im Mai 2017
Aalen, Theater der Stadt
6. nach Baum, Der Zauberer von Oz
R. Siegfried Hopp
27. Decar, Das Tierreich
R. Marcus Krone
28. nach Kästner,
Emil und die Detektive
R. Arwid Klaws und Anne Klöcker
Altenburg/Gera, TPT
20. Becker, Aldor und Arisha,
Cohn Bucky Levy – Der Verlust (U)
R. Bernhard Stengele
Augsburg, Theater
6. Fuhrmann und Wiegand,
Unruhe im...
Für einen angehenden Dramatiker entwarf der junge Brecht eine recht krude Sprachkritik. Man habe nicht seine eigenen Wörter, man wasche sie auch nicht wie die eigenen Wäsche: «Im Anfang war nicht das Wort. Das Wort ist am Ende. Es ist die Leiche des Dinges.» Das Wörterklauben hatte für den Schriftsteller scheinbar nur bedingten Reiz, mindestens genauso interessant...
Franz Wille: «Die Vernichtung» ist das Ergebnis einer besonderen Art der Stückentwicklung, an der auch das Ensemble beteiligt war. Wie sind Sie vorgegangen?
Olga Bach: Zunächst haben die Schauspieler, Ersan Mondtag, die Dramaturgin Eva Bertschy und ich uns zwei Wochen in der französischen Schweiz in ein sehr schönes Haus mit vielen Zimmern zurückgezogen und unter...