Im Hafen einer globalen Ästhetik
Vor nicht allzu langer Zeit missverstand ein Theatermacher Hamburg fatal als maritim geprägte Stadt. Friedrich Schirmer eröffnete seine Intendanz 2005 am Hamburger Schauspielhaus, indem er der Stadt eine eigenartige Hafenpoesie überstülpte: Er verpasste seinem Theater einen lächerlichen Delfin als Logo, ließ Igor Bauersima Homers «Odyssee» zu einem grauenhaften Rockmusical namens «Oh, die See!» verwursten und versenkte seine Hafenmetaphern der Reihe nach in einer Mischung aus vorgestrigem Theater und inhaltlicher Unbedarftheit.
Entsprechend durfte man skeptisch sein, als Theater der Welt sich den «Hafen als Assoziationsraum und Denkfigur für die Künstler» vornahm. Allerdings ist das aktuelle Team hinter dem alle drei Jahre stattfindenden Festival, Thalia-Intendant und -Dramaturgin Joachim Lux und Sandra Küpper sowie Kampnagel-Intendantin und -Kurator Amelie Deuflhard und András Siebold, für vieles kritisierbar, aber gewiss nicht für Unbedarftheit. Meeressäuger-Sentimentalität hat bei Theater der Welt jedenfalls keinen Platz, der Hafen ist hier kein Ort für Romantik, sondern ein Ort, an dem Waren, Menschen, Weltanschauungen und Ästhetiken umgeschlagen werden. Was als Vorgabe für ...
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Theater heute August/September 2017
Rubrik: Festivals, Seite 10
von Falk Schreiber
Das Publikum hat sich zur angekündigten Uhrzeit in der Halle eingefunden und harrt der Dinge. Doch vom «performativen Programm», das hier stattfinden soll, ist weit und breit keine Spur. Nach zehn Minuten wendet sich schließlich eine Frau – anscheinend eine der Künstlerinnen – an die Wartenden. «Are you looking for the performance?», fragt sie freundlich und weist...
Aachen, Grenzlandtheater
21.9. Highsmith, Der talentierte Mr. Ripley
R. Catharina Fillers
28.9. Hübner, Willkommen
R. N.N.
Aachen, Theater
21.9. Macmillan, Atmen
R. Stefan Herrmann
29.9. Goethe, Die Leiden des jungen Werther
R. Nick Hartnagel
30.9. nach Kästner, Fabian oder Der Gang vor die Hunde
R. Christian von Treskow
Altenburg/Gera, TPT
29.9. nach Baum, Menschen im...
Zum Glück war da dieser eine Kasten Bier zu viel, den Thalia-Betriebsdirektorin Karin Becker ins Foyer in der Gaußstraße geschleppt hatte, um sich zu bedanken: bei den vielen technischen und organisatorischen Helfern, die das 14. Körber Studio Junge Regie gestemmt hatten. Ein Kasten blieb übrig, und Karin Becker schaltete schnell: Da gab es doch jemand, der im...