Hirn raus, Hirn rein
In einer Burschenschaft kann man maßlos Bier trinken und der Karriere in geselliger Atmosphäre auf die Sprünge helfen, ohne dass ein so böses Wort wie Korruption fallen müsste. Vitamin B oder Vetternwirtschaft klingen da schon besser. Beides wird auch für Lukas Adler wichtig, wenn er zum ersten mal in Göttingen ankommt. Der hoffnungsfrohe Studienanfänger kann mit seinem Spitzenabi zwar sofort bei den Juristen durchstarten, muss allerdings zuerst eine Bleibe finden. Der junge Mann geht die Sache innovativ an und rein ins Theater.
Dort sitzt schließlich die bürgerliche Mitte, in deren Häusern unter Umständen noch eine Dachkammer oder eine Souterrain-Nische frei ist.
Christoph Türkay turnt in der Uraufführung von «Das deutsche Haus» charmant durchs Publikum, vermietungswillig zeigt sich allerdings niemand. So kommt es, dass ein anderer junger Mann mit Namen Björn (Andrea Strube), scheinbar ein Theaterangestellter, ihn rauswerfen will, plötzlich aber umschwenkt und meint, er habe da was: «15qm. 100€ Miete. 50€ Nebenkosten» inklusive einer superschnellen Glasfaser und allseits verfügbarem Bier. Gesagt, getan, schon stehen die beiden auf der Bühne (Thomas Rump), wo das Spiel im Spiel ...
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Theater heute Mai 2025
Rubrik: Chronik, Seite 55
von Jürgen Berger
AALEN, THEATER DER STADT
31. Herrndorf, Bilder deiner großen Liebe
R. Ella Elia Anschein
AACHEN, THEATER
2. Leo Meier, fünf minuten stille
R. Lucien Strauch
ANNABERG-BUCHHOLZ, ERZGEBIRGISCHE THEATER
15. Schreiter, Lautlos schreien
R. Asia Schreiter (Spielclub)
AUGSBURG, STAATSTHEATER
28. Berg, Wonderland Ave
R. Lukas Joshua Baueregger
BADEN-BADEN, THEATER
09....
Pläne der Redaktion
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Sie erwarten jetzt vermutlich Haltung und Vernunft – gestatten Sie mir den Spaß, stattdessen mit ein wenig Unsinn zu beginnen und hoffentlich auch zu enden. Denn genau darum geht es: um die ernsthafte Notwendigkeit von Unsinn. Bleiben Sie dran, es könnte lustig werden mit uns. Oder ernst. Wahrscheinlich beides gleichzeitig. Aber wo waren wir? Ach ja, bei uns – oder...