Gegen alle Umstände
Als mich zwei Düsseldorfer Kollegen erstmals auf Stefanie Reinsperger ansprachen, fielen die Worte «sehr emotional» – begleitet von einem bedeutungschwangeren Augenaufschlag und einem wissenden Nicken. Das kann vieles bedeuten. Oder nichts. Ob es Ausdruck von Respekt, eine Warnung oder unscharfe Diagnose war, ist, rückwirkend betrachtet, eigentlich unwichtig. Es zeigt aber eines deutlich: Für Stefanie Reinsperger sind widrige Umstände alles andere als ein Hemmnis.
Ein Erstengagement an einem Schauspiel, das in der Krise ist, drei Jahre in einer Stadt, die zu ihrem Theater seit Jahren keine wirkliche Beziehung aufzubauen vermag, ein Kommen und Gehen von Intendanten, wie man es selten erlebt – das kann manche junge Ensemblemitglieder zum Überdenken ihrer Berufswahl bewegen (und hat es meines Wissens auch). Stefanie Reinsperger hat es Antrieb gegeben. Sie hat gearbeitet. Sie hat an sich gearbeitet. Sie hat sich nicht der Situation ergeben und lamentiert. Das gefällt mir an ihr. Und noch einiges andere.
Unsere erste Begegnung war keine. Sie wollte nicht wirklich reden mit mir. Natürlich dachte ich, es hätte mit dem Gastspiel unseres Theaters im Kleinen Haus des Düsseldorfer ...
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Theater heute Jahrbuch 2015
Rubrik: Die Spieler des Jahres, Seite 108
von Dusan David Parizek
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Deutschland im Endspiel. Alle vier Jahre wieder. Und die Stadt stürzt sich in den sommerlichen Fußballrausch und vergisst für kurze Zeit die von Kriegen zerrissene Welt jenseits der eigenen Mauern. Alle vier Jahre wieder. Aber nicht alle können oder wollen sich mitreißen lassen. Udi, Roy, Serösha, Ulyana, Joanna und Üzüm kreiseln in den nächtlichen Strudeln ihrer...
A
Miguel del Arco
Helena – Plädoyer für eine Schlampe
(Theater Biel Solothurn)
Ayad Akhtar
Geächtet (Disgraced)
(Schauspielhaus Hamburg)
Mattias Andersson
Acts of Goodness
(Theater Radebeul Landesbühnen Sachsen)
B
Alexandra Badea
Zersplittert (Schauspielhaus Graz)
Brigitte Buc
Hundswetter (Komödie am Kurfürstendamm)
C
Pamela Carter
Was wir wissen (Theater...