Etwas Besseres als den Tod finden wir überall. Ein Singspiel

© Suhrkamp Verlag AG, Berlin, 2022

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FIGUREN
Esel
Grau
Hund
Schlau
Katze
Schwarz
Huhn
Kommun
Frau von zur Mühlen
Herr von zur Mühlen.

ORTE
Ein Gutshof mit Ställen und Hühnerfabrik

Ein Strand am Mittelmeer Ein Schlachthaus.

ZEIT
Bald

 

«Heute sind alle: Dekor, Kulissen, Hinterbühne, das gesamte Gebäude, auf die Bühnenbretter gestiegen und machen den Schauspielern die Hauptrolle streitig. Das schlägt sich in den Textbüchern nieder, legt andere Ausgänge der Intrige nahe.

Die Menschen sind nicht mehr die einzigen Akteure, sehen sich zugleich aber mit einer Rolle betraut, die viel zu groß für sie ist.» Bruno Latour, Das terrestrische Manifest

ENDE

Esel (im Dunkel) Ende. Noch ein Ende. Der Stützbeutler ist ausgestorben. Hören Sie das? So viel Ende war nie. Als wäre alles vorbei. Dass wir vergangen sein könnten. Dass die Welt verschwunden wäre in einem schwülen Schlaf. Dass man nicht wieder aufwacht. Oder aufgewacht ist doch als Einziger und niemand antwortet. Dass ich begraben bin schon bei lebendigem Leib, ohne es zu merken, und spreche noch. Dass meine Stimme nicht mehr zu mir gehöre, wie das Sprechen keinen Halt mehr findet. Hören Sie das? Wie der Boden heimlich bebt. Die Erde schreit, indem sie schweigt. Hören Sie das ...

MARTIN HECKMANNS, geboren 1971 in Mönchengladbach, ist Autor zahlreicher Theaterstücke, darunter «Kommt ein Mann zur Welt» (2007) und «Mein Vater und sein Schatten» (2020). Mit «Schieß doch, Kaufhaus!» und «Kränk» gewann er 2003 und 2004 den Publikumspreis der Mülheimer Theatertage. Er lebt in Berlin.

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Theater heute 11 2022
Rubrik: Das Stück, Seite 100
von Martin Heckmanns

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