Ein Flitsch-Auftritt
Ein Geheimnis ist ein Geheimnis ist ein Geheimnis, und wäre es kein Geheimnis, dann wäre es kein Geheimnis, und wenn man es lüftet, ist das Geheimnis futsch, und man ist enttäuscht, da das, was man sich vorgestellt hat, viel spektakulärer und fantastischer war als das Tatsächliche, was einem als spannendes Geheimnis grade verraten wurde.
Weshalb sollte man auch wissen, dass der Nikolaus nicht aus dem Kühlschrank der Welt in die warme Stube geeilt kam, sondern sich nur drei Straßen nördlicher auf den Weg machte und der Vater eines Kindergartenfreundes ist, der vergessen hat, andere Schuhe anzuziehen. Es gibt keinen Grund.
Es gibt die Auffassung, dass man richtige und falsche Fragen stellen kann. Diese Geisteshaltung bringt mich auf die Palme. Die Frage nach dem Geheimnis eines Erfolges könnte meiner Meinung nach jedoch so eine falsche Frage sein.
Das klingt natürlich sehr nach Spielverderber, wenn ich jetzt auch noch frage, wie definiert man denn überhaupt Erfolg. In meiner Erfahrung gingen die eigenen, die persönlichen Erfolge selten mit den öffentlichen einher.
Es gab im Jahre 2004 eine wunderbare Arbeit am Thalia in der Gaußstraße, die kaum einer gesehen hat. Der Abend hieß ...
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Theater heute Jahrbuch 2007
Rubrik: Thalia des Jahres: Selbstlob, Seite 46
von Judith Hofmann
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Neue deutsche Kunst boomt in Amerika. Jedenfalls die Malerei der Leipziger Schule von Neo Rauch bis Matthias Weischer und die Düsseldorfer Fotografen um Struffsky und Co. Und nach seinem Oscargewinn versucht mit Florian Henckel von Donnersmarck mal wieder ein deutscher Autorenfilmer, Hollywood zu erobern, ohne sich dabei selbst zu verlieren. Dabei gleicht der Hype...
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