Digital transparent geriebene Untiefen der Welt

Vom Verschlungenwerden in die eigene Subjektivität bei Friederike Mayröcker

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vorwort zu den podesten

1. eigentlich traue ich mich nicht, über jemanden zu schreiben, der noch lebt, und schon gar nicht über jemanden, den ich persönlich kenne. 2. es ist so einfach, einen mann auf ein podest zu stellen, schließlich erinnert er uns ja immer an etwas oder jemanden – an all die vielen anderen männer auf podesten davor. und wenn mir etwas bekannt vorkommt, dann ist es auch viel einfacher, es anzunehmen. soll wohl so sein, wo es doch immer schon so war. keine podestaktionen. 3.

die jungen sind noch nicht fertig, mit den toten kann man machen, was man will, die funken nicht rein usw., und wer bist eigentlich du? 4. zeitgenössisch, was ist zeitgenössischer, als sich auf die frauen zu besinnen, die eigentlich schon da sind. friederike mayröcker abstoßend fremd infantil scheint mir alles zu sein was ich bisher geschrieben habe – ja, das ist gut – 

1) die verweigerung

oder, das bockige, die inkonsumierbarkeit: innovative kunst ruft immer auch eine veränderung von rezeptionsgewohnheiten hervor, stellt die alten zumindest in frage. die verweigerung der erwartungshaltung, die verschiebung der grenze, was als kunst betrachtet werden kann. wenn gute un­terhaltung die ...

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Theater heute Jahrbuch 2019
Rubrik: Künstler Positionen, Seite 48
von Miroslava Svolikova

Vergriffen
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Seltsame Pracht

Man liest und hört manchmal Dinge, die einem sofort sehr einleuchten, flüchtige Spontan-Wahrheiten, an die man sich für immer erinnern möchte – und die man in der nächsten Minute aber schon spurlos vergessen hat. Dann vergehen Jahre, und plötzlich, im passendsten oder unpassendsten Moment, erinnert man sich an den flüchtigen Rest eines vor Jahren geführten...

Im Banne des Kometen

Einer der Gründe, warum die Volksbühne des Vierteljahrhundertintendanten Frank Castorf bei ihren Fans Ewigkeitsrechte genoss, war und ist: P14. Der Jugendclub des Hauses hat sich seit seiner Gründung 1993 den Ruf erworben, die eigenwilligste, autonomste, unpädagogischste, unverschämt beste Talenteschmiede unter der Sonne zu sein. Mindestens. Bei P14 hatte man die...

Der Pfahl in Draculas Brust

Torsten König war das Licht in all meinen Inszenierungen an der Volksbühne. Er ist in Warnemünde mit dem Fahrrad verunglückt, am helllichten Tage, niemand hat es gesehen und konnte bezeugen, was geschehen ist. So wie ich ihn bei der Arbeit gar nicht bemerkt habe. Er hat parallel zu unseren Proben geleuchtet. Es war so selbstverständlich und erstmal unauffällig....