Die grundgereizte Stimmung
Wann haben Sie sich zuletzt so richtig geärgert, und warum? Die Frage trifft. Ich fühle mich ertappt und gehe im Geiste die Situationen durch, in denen ich zur Beute dieses ungeliebten und unattraktiven Gefühls geworden bin, frage mich, ob ich mich zu oft geärgert habe in letzter Zeit, vielleicht auch zu sehr und womöglich aus zu geringem Anlass? Ich frage mich auch, welche Situationen zur Veröffent -lichung taugen. Alles Berufliche scheint mir zu vertraulich, das Private zu intim und glücklicherweise auch am wenigsten ergiebig.
Das Öffentliche sprengt den Rahmen und übersteigt wahrscheinlich auch meine Möglichkeiten. (Sonst ginge ich hier vielleicht der Frage nach, inwiefern die omnipräsenten Wahlvorhersagen in den Vorberichterstattungen zur unerwünschten selffulfilling Prophecy werden können. Die Sorge einer unbeabsichtigten, aber fatalen Manipulation hat mich schon manches Mal geärgert und gewinnt angesichts der aktuellen politischen Lage an unliebsamer Brisanz.)
Drücke ich mich vor der Aufgabe und will ich mir meinen Ärger nicht eingestehen? Warum ist der kleine Bruder der Wut überhaupt so ein diskreditiertes Gefühl? An sich stehen Emotionen ja hoch im Kurs. Was gefühlt wird, ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein
- Alle Theater-heute-Artikel online lesen
- Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Theater heute Jahrbuch 2024
Rubrik: Ärgernisse, Seite 101
von Andrea Vilter
Dieses Jahr im Mai war ich auf dem Divadelní Flora Festival in Olomouc, zu dem Arbeiten von Theatermacher:innen aus Deutschland, Tschechien und anderen osteuropäischen Ländern eingeladen waren. Es gab einen regen Austausch, auch auf Panels, bei denen über das Theatermachen in Ost- und Westeuropa reflektiert wurde – und dies in dem Jahr, in dem sich der Beginn der...
Meine Haare sind splissig, ich könnte rasen vor Wut. Beim Frisör in Altona lasse ich mir für 4,99€ einen Olaf-Scholz-Haarschnitt machen. Im Klatschmagazin lese ich, dass Olaf damals die von der UN-Menschenrechtskonvention als Folter deklarierte Brechmittelgabe in Hamburg durchgewunken hat. Rechtswidrig kotzende Leute sind daran gestorben. Er lächelt bodenständig...
A Sina Ahlers
Milch & Schuld (Staatstheater Kassel)
Emre Akal
nach Henrik Ibsen: Barrrbie ein Puppenheim (Thalia Theater Hamburg)
Sally Anger
Blockflötenkomödie (AT) (Junges Nationaltheater Mannheim)
B Olga Bach
Im Ferienlager (Schauspiel Stuttgart)
Ingeborg Bachmann und Max Frisch
Wir haben es nicht gut gemacht. Nach dem Briefwechsel (Schauspiel Frankfurt)
L...