Der lange Schatten der Schuld
Im Einkaufsgroßzentrum West-Ost sitzen die Dichter die Denker beim Skat im Bürgersaal kalt da / bürgern wir aus bleiben anständig dabei» – und denken: Wirklich eine üble Geschichte, die uns verfolgt.
Im Juni 2024 ist das Wetter extrem, Schwarz-Rot-Gold baumelt wieder an Autos, an Fensterbänken, steckt in Eisbechern, man hofft auf ein neues Sommermärchen und ein donnernder Rechtsruck manifestiert sich in ganz Europa. Und Lukas Hammersteins neuer Text «Geschwister Eichmann» könnte nicht passender erscheinen als Dokument dieser unserer Zeit.
Hammerstein stellt das «neue deutsche Gefühl», zu den Guten zu gehören, auf der richtigen Seite zu stehen, gar moralisch geworden zu sein, radikal in Frage und spürt den Kontinuitäten der deutschen Vergangenheit nach. Dafür schickt er einen vielstimmigen Chor, ein kollektives «Wir» auf eine Reise durch ganz Deutschland, durch die Risse und Schichten der Zeit und in eine Auseinandersetzung mit uns selbst und unserem Innersten. Mit großer Genauigkeit, in einer spielerischen und sich permanent selbst umdeutenden Sprache und mit feinem Humor skizziert Hammerstein ein überzeitliches Gesellschaftsporträt. Gleich einer sprachlichen Archä -ologie wühlt ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein
- Alle Theater-heute-Artikel online lesen
- Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Theater heute Jahrbuch 2024
Rubrik: Neue Stücke, Seite 148
von Laura Mangels
Wenn Wände sprechen könnten, dann würden sie in einem Altbau Geschichten von zahlreichen Menschen erzählen, die aus den verschiedensten Gründen kamen und gingen und sich in ihren Wohnungen in unterschiedlichen Sprachen unterhielten. Ein Umstand sorgt für besonderen Gesprächsbedarf in dem Altbau, den Raphaela Bardutzky zum Schauplatz ihrer «Schaueroper» gemacht hat:...
Theater verteidigen mit einem partizipativen Ansatz nicht nur meine oder unsere Rechte (also die Rechte von BPoCs bzw. allen Menschen, die gruppenspezifischen Diskriminierungen ausgesetzt sind), sie verteidigen die Demokratie im Allgemeinen.
Zwischen 20 und 30 Prozent der Deutschen wählen rechtsextrem.
Deshalb gehen seit dem Bekanntwerden der «Remigrationspläne»...
Theater heute Um gleich auf die tieferen Verbindungen zwischen Wien und Wiesbaden zu kommen: Die meisten von Ihnen kennen sich schon recht lange, oder? Stefan Bachmann und Thomas Jonigk sind seit über 30 Jahren ein Team …
Thomas Jonigk … seit 1992, glaube ich …
Beate Heine Thomas und ich kennen uns auch seit den 1990ern!
TH Hilft das bei der Arbeit, das...