Das Krokodil im Teich hinter der Hütte
Frech, böse, aufsässig glotzen die niedlichen Geschöpfe aus den Bildern des 1959 in Japan geborenen A. R. Penck-Schülers Yoshitomo Nara in die Welt. Da stimmt was nicht, bedeuten sie und trotzen tapfer dagegen an: Blessuren, Schrammen indizieren Streit und Prügelein. Plakativ und doppelbödig gerieren sich Naras an populäre Comicstrips angelehnte Bildfindungen: Manga-Pop, der nicht in glatter Oberfläche und schnellem Reiz aufgehen will.
Nara, der bis Mitte Mai mit seinem Schüler und Kollegen Hiroshi Sugito im Düsseldorfer K21 die Ausstellungsinszenierung «Over the Rainbow» zeigt, gehört zu den hierzulande bekanntesten Vertretern der jungen japanischen Kunstszene.
Dass in Japan und anderen ostasiatischen Staaten eine mit den Tendenzen der bildenden Kunst durchaus vergleichbare, lebendige und produktive Theaterszene existiert, ist bisher im deutschsprachigen Raum kaum wahrgenomment worden. Das wollte die Dramaturgie der Berliner Schaubühne im Rahmen des fünften Festivals für internationale Dramatik F.I.N.D. ändern. Dabei hat man es sich mit der Fülle an szenischen Lesungen und Veranstaltungen und nicht zuletzt mit dem Hype um Sarah Kane schwer gemacht, diesem Anliegen Gehör zu ...
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