Allen eine Plattform bieten
Eva Behrendt Ihre Bühne für Christopher Rüpings Inszenierung von Jean-Luc Lagarces «Einfach das Ende der Welt» hat einen großen Auf- und ebensolchen Abtritt. Die sterbenskranke Hauptfigur Louis, die am Schauspielhaus Zürich wie der Protagonist Benjamin Lillie Benjamin heißt, kehrt nach jahrelanger Abwesenheit nach Hause in die Provinz zurück. Auf der Bühne geht Benjamin mit der Handkamera durch ein aufwendig rekonstruiertes Setting, eine detailgetreu eingerichtete Elternhauswohnung.
Danach wird diese von einer Schar von Techniker*innen wieder abgebaut, und die konfliktreiche Begegnung des Künstlers mit seiner Familie findet im leeren Raum statt, mit Blick auf die Kulissenrückseiten. Was ist das für eine Wohnung, und warum muss sie so schnell wieder weichen?
Jonathan Mertz Diese Wohnung ist das erinnerte Zuhause einer Kindheit, die nicht mehr da ist, aber trotzdem im Raum steht. Wie Lagarce haben wir die eigene Biografie als Anlass genommen für eine Frage, die auch andere Menschen interessieren könnte: Wie tief steckt uns die eigene Sozialisation in den Knochen, und können wir uns davon frei machen? Deshalb bin ich von der Wohnung ausgegangen, in der ich aufgewachsen bin. Ich habe ...
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Theater heute August/September 2021
Rubrik: Akteure, Seite 24
von Eva Behrendt
always try to be nice
but never fail to be kind
haus arbeiten
tommi wippel, drittschlechtester schüler der juppi-meier-schule klasse 7b, war nervös.
Beerbauch wippel!
er hatte zwar diesmal seine hausarbeiten gemacht, ehrlich, hochundheilig versprochen und wird auch nicht gebrochen, aber der lehrer dr. beerbauch machte sich einen heidenspaß und ein persönliches...
Erstmal bleibt alles dunkel. Wer nach sieben Monaten Lockdown möglichst ein paar Schauspieler live sehen will, muss sich noch 20 Minuten gedulden. Bühne und Zuschauerraum sind rabenschwarz. Nur Stimmen: Mal mehr von vorne oder hinten, mal von links oder rechts. Verschiedene Sprecher, wiederkehrende und einmalige, bekannte und unbekannte. War das nicht ein Schnipsel...
So klingt ein Hilferuf: «Wir, die Hörspiel-, Theater- und Rundfunk-Autor*innen, wenden uns an die ARD und die Öffentlichkeit, weil wir die Zukunft unseres Kunstschaffens im öffentlich-rechtlichen Rundfunk bedroht sehen. Der Rundfunk macht derzeit seine größte Medientransformation durch, indem er vom linearen Senden auf Online umstellt. Das ist richtig und...