So lasst uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen

Wien verwandelt sich in ein Bernstein-Zimmer: Lydia Steier und Marin Alsop begleiten am Musiktheater an der Wien «Candide» auf seiner Weltreise, Lotte de Beer und Ben Glassberg lesen die «West Side Story»

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Ach, wie einfach wäre die Angelegenheit, würde man sich an das zugegeben kühne Theorem Markus Gabriels halten und behaupten, dass das, was allgemein mit dem Begriff «Welt» umschrieben wird, im Grunde gar nicht existiere. Nun ist es aber leider erstens nicht so, dass man diese Welt, verstanden als Ensemble stofflicher Gegenstände, ignorieren kann, und zum zweiten meinte der deutsche Philosoph es auch nicht wörtlich, als er 2013 sein Traktat «Warum es die Welt nicht gibt» vorlegte.

Man kommt also an der Welt, sei sie ein Wittgenstein’scher Fall, subjektive Schöpfung oder lediglich eine Enthüllung à la Heidegger, nicht vorbei. Die Frage ist nur: Wie ist sie beschaffen, diese Welt?

Gottfried Wilhelm Leibniz sah die Dinge und Gegebenheiten in ihr, obschon ein Kind des brutalen 30-jährigen Krieges, außerordentlich positiv; er hielt die vorgefundene Welt für die beste aller möglichen und erkannte darin eine prästabilierte Harmonie. François-Marie Arouet mochte ihm in diesem Punkt keineswegs beipflichten; er lehnte Leibniz’ idealistischen Ansatz ebenso ab, wie er die optimistisch errichteten Ideengebäude Popes und Shaftesburys als einsturzgefährdet erachtete; wenn schon Welt, dann ...

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Opernwelt März 2024
Rubrik: Im Focus, Seite 12
von Jürgen Otten

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