Schonungslos
Die Internationalen Gluck-Opern-Festspiele hat 2005 der damalige Nürnberger Intendant Wulf Konold ins Leben gerufen. Im Gluck-Jahr 2014 fanden sie zum fünften Mal statt, jetzt unter der neuen Trägerschaft einer Festspiel GmbH. Der Opernreformer selbst war im Programm mit einer konzertanten Aufführung von «Iphigenie in Aulis» in der Bearbeitung Richard Wagners sowie einer Produktion des Landestheaters Coburg vertreten, die den Wiener «Orfeo» mit Gustav Holsts themengleichem Einakter «Savitri» koppelt.
Ergänzt wurde das Spektrum mit der «Ifigenia in Tauride» des Gluck-Zeitgenossen Tommaso Traetta, einem Gastspiel des Theaters Heidelberg (siehe OW 2/2014). Das Hauptinteresse allerdings galt der Eigenproduktion von Glucks letzter, 1770 für Wien entstandener Reformoper «Paride ed Elena».
Das hundert Jahre vor Wagners «Tristan» amoralisch die Liebe feiernde Werk gilt als spröde, ja missglückt und findet kaum je den Weg auf die Bühne. Zwar hatte der große Psychologe Gluck mit musikalischen Mitteln versucht, gegensätzliche Charaktere zu gestalten. Doch von dieser kühnen Innenschau, die die verhängnisvolle, für den Ausbruch des Trojanischen Kriegs verantwortliche Liebe des sinnenfreudigen ...
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Opernwelt September/Oktober 2014
Rubrik: Panorama, Seite 57
von Uwe Schweikert
Herr Engstroem, zum Jubiläumsfestival sind mehr Musiker und mehr Besucher nach Verbier gekommen als je zuvor. Gibt es für Sie Grenzen des Wachstums?
Ich freue mich natürlich, dass das, was wir seit 1994 versuchen, einen so guten Ruf hat. Es ist ja nicht so, dass man mal eben einen Abstecher nach Verbier macht. Dafür liegt der Ort zu abgeschieden. Verbier ist eine...
Lokaltermin Buxton: ein Städtchen in der Grafschaft Derbyshire im Nordwesten Englands, historischer Kurort im Stil der bekannteren Bäder Bath oder Cheltenham, mit zahlreichen Häusern aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert. Rühmt sich überdies seit 1979 eines Musikfestivals – sowie eines stilechten Edwardianischen Opernhauses, das 1903 von dem Theaterarchitekten...
Sie sind Meister des psychologischen Realismus. Das haben Jossi Wieler und Sergio Morabito mit vielen Arbeiten bewiesen, zuletzt mit der Uraufführung von Mark Andres spirituellem Musiktheater «wunderzaichen» (siehe OW 4/2014). So überrascht es nicht, dass sie auch ein anderes fast handlungsloses, scheinbar der Realität enthobenes Weltentsagungswerk wie «Tristan und...