Raummusik
Kürzlich wurde gemeldet, Londons Royal Opera House Covent Garden habe das DVD-Label Opus Arte gekauft. Von einem einstelligen Millionenbetrag in Pfund war die Rede. Zwar kann man sich vom Festival in Glyndebourne schon seit Jahren die Produktionen auf Video oder DVD mit nach Hause nehmen. Trotzdem ist es das erste Mal, dass ein Repertoirehaus derart in die Offensive medialer Selbstvermarktung geht.
Was bei mehr und mehr großen Orchestern längst üblich ist, dass jedes Konzert auf CD oder zum Downloaden am PC verfügbar gemacht wird (und zwar oft sofort nach dem Applaus), das scheint sich in der Oper via DVD anzubahnen, auch wenn die Herstellungswege dabei naturgemäß komplizierter sind. Vorbei sein könnten also bald die Zeiten, in denen solche Dokumentationen von Lust, Laune und Geldsegen koproduzierender Fernsehchefs (oder Majorlabels) abhingen. Vorbei wären dann auch die Zeiten nicht wieder gut zu machender Unterlassungssünden: Weder Peter Konwitschnys Hamburger «Lohengrin» noch die Stuttgarter «Norma» von Jossi Wieler und Sergio Morabito, zweifellos zentrale Produktionen der letzten zehn Jahre, sind aufgenommen worden. Und vorbei wären dann schließlich auch die Zeiten künstlerisch ...
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