Puccini-Theater, Puccini-Kintopp
Zwei Puccini-Inszenierungen aus New York und Amsterdam, die jetzt auf DVD vorliegen, bringen den Komponisten, der oft genug ans Rampen- oder Konzeptionstheater verraten wird, als einen der zentralen Musikdramatiker des frühen 20. Jahrhunderts zur Kenntlichkeit. Zwei Regisseure, die genau lesen können, haben ihre Hausaufgaben gründlich gemacht. Ungewöhnlich ist die Vorbereitung der «Madama Butterfly» durch den renommierten Filmregisseur Anthony Minghella («Der englische Patient»).
Der Premiere an der English National Opera im November 2005 war ein Workshop von Tänzern, Schauspielern und Puppenspielern vorausgegangen, an dem Minghellas Frau, die aus Hongkong stammende Tänzerin und Choreografin Carolyn Choa, wesentlichen Anteil hatte. Ziel des Workshops – und später der Inszenierung – war es, die Parallelen zwischen dem klassischen japanischen Theater und der westlichen Oper herauszuarbeiten.
Tanz und Puppenspiel sind wichtige Bestandteile dieser Produktion, die eine spannende und sinnstiftende Balance zwischen detailfreudigem psychologischen Realismus und strenger Stilisierung mit ritualisierten Bewegungsabläufen erreicht. In der auf das Wesentliche konzentrierten Szenerie von ...
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Opernwelt Juni 2011
Rubrik: Medien/DVDs, Seite 26
von Ekkehard Pluta
Klingt gut. Kurze Stücke zeitgenössischer Komponisten, frisch aus dem Laptop, professionell produziert. Zeitopern für Leute, die mit Covent Garden eher Gaukler, Straßenmusikanten und Cafés als die Stars im hohen Haus assoziieren. Einer solchen Klientel kann man nicht mit Adès oder Birtwistle kommen, glaubt das fürs Linbury, die Werkstattbühne der Royal Opera,...
Es ist eine alte Geschichte, doch bleibt sie immer neu: In der Kunst geht nichts ohne Form. Die besten Ideen verblassen und alle kreative Energie verpufft, wenn es keinen Rahmen, keinen roten Faden gibt, die ästhetische (Ent-)Äußerungen fokussieren. Das gilt erst recht für Strategien, die künstlerische Wahrheit aus der Verletzung etablierter Regeln und Kodes oder...
Sie schleppt sich dahin, die Wiederentdeckung des Opernkomponisten Georg Philipp Telemann. Zwar steht immer wieder eines seiner Bühnenwerke auf dem Spielplan eines deutschen Opernhauses, doch belegen diese Aufführungen meist vor allem Unentschlossenheit – zwischen den Polen hausgemachten Ensembletheaters und historisierendem Spezialistentum hat sich bislang noch...