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Abschied
Er war zunächst Autolackierer und besaß einen eigenen Betrieb in seiner Heimatstadt Graz, bevor er sich 1960 zu einem Gesangsstudium entschloss und bereits vier Jahre später als Graf Almaviva in Rossinis «Barbier von Sevilla» debütierte.
Von 1967 bis 1969 war Josef Hopferwieser am Opernhaus Essen engagiert, dann von 1969 bis 1973 festes Ensemblemitglied der Oper Frankfurt, wo er den Fachwechsel vom lyrischen zum jugendlichen Heldentenor vollzog und Partien wie Alwa in «Lulu», Tom Rakewell in «The Rake’s Progress», die Titelrolle in «Don Carlo», Riccardo in «Un ballo in maschera» oder Don José in «Carmen» sang. In der Titelrolle von «Hoffmanns Erzählungen» debütierte Hopferwieser 1970 an der Wiener Staatsoper, deren Ensemble er von 1973 bis zu seiner Pensionierung 1998 angehörte. Sein Repertoire dort umfasste Wagner- und Strauss-Partien, Steva in «Jenufa» und den Kavalier in «Cardillac». Außerdem gab er in über 60 Vorstellungen den Gesangslehrer in der Operette «Die Fledermaus». Am 9. Juli ist Josef Hopferwieser, der seit 1989 den Titel «Österreichischer Kammersänger» trug, in seiner Geburtsstadt Graz verstorben. Er wurde 77 Jahre alt.
Bodo Witte führte die Städtischen Bühnen ...
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Opernwelt September/Oktober 2015
Rubrik: Service, Seite 56
von Marc Staudacher
Niemals stand der Amerikaner Alan Curtis im Verdacht, der temperamentvollste, unberechenbar genialischste Überflieger der Alten Musik zu sein. Er wirkte besonnen, dienstfertig und defensiv. Führt man sich die enorme Zahl seiner Ersteinspielungen von Barockopern vor Augen, die eine Entstehungszeit von knapp einem halben Jahrhundert umspannen, so steht man betroffen...
Ob der ernste oder der halbernste – Rossini gilt in erster Linie als Sängerfutter. Deshalb geben sich Intendanten und Impresari meist damit zufrieden, um ein paar Vokal-Stars herum dekorative Arrangements zu schaffen. Zu selten werden die szenischen Herausforderungen, die in den Stücken stecken, von Regisseuren angenommen. In Pesaro bot vor zwei Jahren die...
Wolfgang Rihms «Eroberung von Mexico» ist keine Oper, wie es sie von Graun, Spontini oder Sessions zum selben Thema gibt. Man könnte sogar sagen: Hier schreibt jemand an gegen die Oper, gegen ihren Guckkasten, gegen erwartbare Gefühle, gegen lineares Erzählen, gegen eine Musik, die psychologisieren will, gegen eine Sprache, die bloß als Figurenrede daherkommt. Es...