Iiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeh
Eine Kneipe in Hannovers Südstadt. Tommi und Micha trinken Bier und reden. «Warum soll ich meine Autobiografie schreiben?», fragt Tommi. Micha, der große Bruder, weiß es: «Super Story, alles drin: schwere Kindheit, Kampf gegen die Krake Bürokratie, Drama, Liebe, Wahnsinn. Am Ende Triumph in Amerika.» Tommi ist skeptisch. Micha lässt nicht locker. «Dann schreib du das Buch», sagt Tommi. Micha bestellt lieber noch ein Bier. Nebenbei zitieren die Jungs Goethe, Frisch, Schiller, sie sind total gebildet. Und wir sind schon mittendrin im ersten Kapitel: «Südstadt».
Es kann nur besser werden.
Thomas Quasthoffs Biografie «Die Stimme» will sich von den üblichen Sängerlebensgeschichten unterscheiden und tut das auch. Michael Quasthoff, der Bruder, bemüht sich um eine lässige, flapsige Schreibe. Umgangssprachlich, lautmalerisch. Da macht es brrroigh (der Presslufthammer vor Tommis New Yorker Hotel) und zapp (der Fernseher). Man knackt Bierflaschen (für die nicht ganz so Coolen: leert), man vernichtet Wein (dito). Tränensäcke lecken, und Tante Liselotte hört man klagemauern (soll heißen: weinen). Wenn Tommi sich einsingt, dann macht seine Stimme Iiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeh (das ist die ...
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Joseph Merrick, den Elefantenmenschen, hat es gegen Ende des 19. Jahrhunderts wirklich gegeben. Er litt an einer genetisch bedingten Nervenkrankheit, die sein Äußeres derartig entstellte, dass er seinen Lebensunterhalt in den seinerzeit sehr populären Freakshows verdienen musste. Mit siebenundzwanzig Jahren ist er, wahrscheinlich aus freien Stücken, gestorben....
Bevor sich der Vorhang der Deutschen Oper Berlin an diesem Januar-Abend hob, dürfte sich die Neugier vieler Besucher darauf beschränkt haben, Deborah Voigt in ihrem Rollendebüt als Marschallin zu sehen. Hieß es doch, die bis vor kurzem bedenklich übergewichtige Diva sei nicht mehr wiederzuerkennen, seit sie ihren Magen auf die Größe einer Walnuss habe verkleinern...
Eine Gruppe Touristen huscht an den Männern in grellem Orange vorbei. Von wegen Sonntagsspaziergang, hier wird gearbeitet! Kräne zerlegen die Standbilder vergangener Epochen, was früher war, interessiert heute keinen mehr, weg damit, nur das Neue zählt. So läuft das in Putins Russland. Sagt Regisseur Vilppu Kiljunen. Die Neureichen wickeln ihre Immobiliengeschäfte...